Gastfreundschaft Mit Blaulicht vom Weinfest zum Bahnhof - Polizeieskorte für Trierer Weinkönigin

Trier-Olewig/Barr · Die Trierer Weinkönigin Leonie I. ist im elsässischen Barr mit Polizeieskorte zum Bahnhof gebracht worden, um den letzten Zug nicht zu verpassen. In Trier hingegen hat man Gästen aus Frankreich eine andere Behandlung zukommen lassen.

 Nach dem Umzug im elsässischen Barr wird die Trierer Weinkönigin Leonie I. von der Polizei zum Bahnhof gefahren, damit sie ihren Zug rechtzeitig erreicht.

Nach dem Umzug im elsässischen Barr wird die Trierer Weinkönigin Leonie I. von der Polizei zum Bahnhof gefahren, damit sie ihren Zug rechtzeitig erreicht.

Foto: TV/Privat

Franz Kick von der Vereinigung der Trier-Olewiger Winzer ist verärgert. Sein Vorwurf: Die Stadt Trier und die elsässische Gemeinde Barr hätten offenbar eine sehr unterschiedliche Auffassung von Gastfreundschaft.

Zu Gast im Elsass Die Trierer Weinkönigin Leonie I. (Zeimet) war zum Weinumzug in Barr zu Gast und geriet dort in einen Zeitkonflikt. Eine Einführungsveranstaltung für ihr Studium an der Uni Koblenz war kurzfristig für den Folgetag bekannt gegeben worden, sodass sie sich beeilen musste.

Daher hatte Leonie alles minutiös durchgeplant: mit dem Zug um 16.35 Uhr nach Straßburg sowie über Karlsruhe und Mannheim nach Koblenz. Doch ohne den Veranstalter wäre dieser strenge Zeitplan nicht umsetzbar gewesen. Der riet Leonie, nach dem Umzug schnell in ihrem Hotel die Kleidung zu wechseln. Ab 16.15 Uhr würde dann ein Polizeiauto auf sie warten, das sie durch die gesperrte Stadt zum Bahnhof eskortiere.

Der Plan ging auf: Leonie schaffte es rechtzeitig zum Zug und schließlich auch zur Uni nach Koblenz.

Elsässer in Olewig abgestraft Ganz anders erging es laut Franz Kick 2018 den Elsässern bei ihrem Besuch des Olewiger Weinfests. Die Delegation sei mit zwei Autos angereist, die sie regelwidrig  in der Straße Brettenbach parkten, genau wie Hunderte andere Gäste. Doch während viele Falschparker unbehelligt geblieben seien, habe die Stadt die beiden Autos der Gäste aus Frankreich – jeweils mit französischem Kennzeichen – vom Ordnungsamt nicht bloß verwarnt, sondern abschleppen lassen.

Die Gäste aus Barr hätten schließlich mit dem Taxi nach Euren fahren müssen, um die Autos für 350 Euro auszulösen. Die freigeräumten Lücken seien schnell wieder von anderen Autos besetzt gewesen. Am Morgen danach hätten die Nachkömmlinge – immer noch unverwarnt – an Ort und Stelle gestanden.

Nach Beschwerden über das Abschleppen von Falschparkern beim Weinfest in diesem Jahr hatte die Stadt Sonderschichten des Ordnungsamts damit begründet, dass, „sonst immer wieder Feuerwehrzufahrten, enge Straßen, private Hauseinfahrten oder Behindertenparkplätze zugeparkt werden und ohne Kontrollen sehr gefährliche Situationen entstehen können“ (der TV berichtete).

Im Fall der 2018er Delegation wussten die Mitarbeiter des Trierer Ordnungsamts vermutlich nicht, dass es sich bei den französischen Falschparkern um geladene Gäste aus Barr handelte.

     Die Trierer Weinkönigin Leonie I. (Zeimet)  fährt in einer Kutsche (links im Bild)   während des Weinumzugs im elsässischen Barr.  

Die Trierer Weinkönigin Leonie I. (Zeimet)  fährt in einer Kutsche (links im Bild)   während des Weinumzugs im elsässischen Barr.  

Foto: TV/Privat

 Für Franz Kick ist es aber jedenfalls ein Zeichen schlechter Gastfreundschaft, wie von ihm beobachtet nicht gleiches Recht für alle gelten zu lassen und gezielt fremde Autos abzuschleppen.

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