Mit Chor und Orgel zu großer Ehre

Trier · Seit über 66 Jahren beschäftigt er sich mit Musik. Eine gute Beobachtungsgabe, viel Leidenschaft und ein Quäntchen Glück bezeichnet er als Elemente seines Erfolgs. Über die Verleihung des Bundesverdienstordens für seine langjährigen Verdienste um das kulturelle Leben der Region Trier und sein beispielhaftes Engagement für die Chormusik ist er sowohl erfreut als auch überrascht.

 Klaus Fischbach liebt Spiel und Klang der Chororgel. TV-Foto: Sebastian Stein

Klaus Fischbach liebt Spiel und Klang der Chororgel. TV-Foto: Sebastian Stein

Trier. Auf dem Geburtstag einer Tante spielt der Vater Akkordeon: Klaus Fischbachs erster Kontakt zur Musik findet im Alter von zwölf Jahren statt. Er ist fasziniert. Bereits ein Jahr später beherrscht er das Instrument tadellos. Das besondere kulturelle Umfeld in seinem Geburtsort Wallenborn in der Eifel und die Förderung durch seinen Vater führten ihn zum Studium der Kirchenmusik nach Trier.
Menschen ganz nah


Die Verbundenheit mit der Musik läge in der Familie. Sein Bruder und seine beiden Söhne schlugen später ähnliche Wege ein. Besonders stolz ist Fischbach auf die hervorragende Ausbildung unter dem damaligen Domkapellmeister Johannes Klassen. Er sei der Mensch, von dem er in seiner Karriere am meisten gelernt habe. 1973 kehrte Fischbach nach Trier zurück, "in sein eigentliches Leben", wie er meint. Fast 30 Jahre blieb er dann Domkapellmeister und leitete die Bischöfliche Kirchenmusikschule. Die praktische Ausgestaltung der Gottesdienste und die Förderung des Nachwuchses lägen ihm besonders am Herzen, begründet er seine damalige Entscheidung. Zuvor brachte ihn die Hochzeit mit seiner im letzten Jahr verstorbenen Frau 1957 ins Saarland. Als Student und Organist der Basilika St. Johann in Saarbrücken gründete er 1962 seinen berühmten Madrigalchor. "Ich wollte einen Chor haben, mit dem ich neben der Kirchenmusik auch weltliche Musik machen kann", erzählt er. Aber auch die Zeit habe ihm in die Hände gespielt. "Der Bedarf des Rundfunks an Chormusik war in den 60er Jahren enorm hoch."
Im Jahr 2000 ging Fischbach zwar in Ruhestand, arbeitet jedoch weiterhin sieben Tage in der Woche für die Musik, weshalb ihm wenig Zeit für andere Hobbys blieb. Langweilig wurde ihm bei seinen vielfältigen Tätigkeiten nie. "Der Erfolg ermutigt einen, immer weiterzumachen." Die Reaktionen gaben ihm recht. Vor allem durch seinen perfektionistischen Anspruch gewann er mit seinem Madrigalchor mehrere bedeutende Titel. Als Höhepunkt sieht Fischbach den Sieg beim internationalen Chorwettbewerb in Spittal, Österreich im Jahr 2004. Mit einer Ehre wie dem Bundesverdienstorden habe er jedoch nie gerechnet. "Eine solche Feierlichkeit ausschließlich für meine Person ausgerichtet, das war schon toll."

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