Mit christlichem Verhalten und Kirche nichts gemeinsam

Bistum

Zur Reform des Bistums Trier mit der Bildung von Großpfarreien:

Respekt und Anerkennung vor dem Engagement der katholischen Christen in der Pfarreiengemeinschaft Mehring zur Organisation von Mahnwachen gegen den vom Bistum vorgesehenen Radikalabbau der Kirchengemeinden. Es ist wohl die letzte Hoffnung, der bistümlichen Arroganz Einhalt zu gebieten. Hoffnung, die in manch anderen Pfarreiengemeinschaften und auch bei mir bereits aufgegeben wurde.
Die aktuellen Reformpläne unseres Bistums haben mit christlichem Verhalten und Kirche nichts gemeinsam. Sie ähneln vielmehr unternehmerischen Strategien von Personen- und Kapitalgesellschaften, ein Unternehmen kostengünstiger und einfacher führen zu können. Dabei spielen die Mitarbeiteranzahl, das Kundenvolumen, die Anzahl der Filialen in vielen solcher Unternehmen keine Rolle. Denn die verantwortlichen Vorstände, Bereichsleiter und Führungskräfte verdienen immer gleichviel oder mehr. Und so ist es bei unserem Bistum auch. Ob 901 oder 33 Pfarreien, ob 1,3 Millionen Katholiken oder 500 000: Unser Bischof und seine leitenden Angestellten erhalten deswegen keinen Cent weniger an Gehalt.
Reformen in unserer Kirche und in unserem Bistum sind bitter nötig, wenn es um die Stärkung der Pfarreien/Pfarreiengemeinschaften, der ehrenamtlichen Helfer, Abbau von bischöflichen Standards und nötiger Kapitalausstattung der Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften geht. Solange es bei solchen Reformen aber immer nur um den Erhalt der bistümlichen Strukturen und der Kapitalkonzentrierung beim Bistum geht, werden mit der Zeit immer mehr Katholiken ihrer Kirche den Rücken kehren.
Auch wenn die Verantwortlichen in unserem Bistum uns mit unseren Sorgen und Anliegen alleine lassen, einer bleibt immer bei uns. Matthäus, Kapitel 28, Vers 19 und 20: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Markus Franzen
Schillingen

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