Mit dem Bauausschuss auf Ortstermin

Schweich · Die Stadt Schweich muss im Wohngebiet Madell II voraussichtlich 37 Lindenbäume im Wurzelbereich sanieren oder durch Heimbuchen ersetzen. Außerdem wird der Verkauf des Anwesens Stierstall, der ehemaligen Deckstation an der Corneliuspforte, erwogen.

 Diese Linde wird ersetzt: die Gruppe am Kreisel Raiffeisen-/Adolph-Kolping-Straße. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Diese Linde wird ersetzt: die Gruppe am Kreisel Raiffeisen-/Adolph-Kolping-Straße. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Schweich. Was untersucht und bespricht ein städtischer Bauausschuss bei einem Ortstermin? Dieser Frage geht der TV nach, als er das Schweicher Stadtratsgremium ins Wohngebiet Madell II und zum Stierstall an der Corneliuspforte begleitet.
Kurz - aber nicht ganz schmerzlos - ist der Besuch beim städtischen Anwesen Stierstall an der Corneliuspforte. Stadtbürgermeister Otmar Rößler: "Der Bau verfällt, es hat Schimmelbildung eingesetzt, und an Vermietung oder Sanierung ist nicht zu denken." Ein Blick in die Räumlichkeiten des schmucklosen Baus, der um die Jahrhundertwende für den Gemeindestier und als Deckstation errichtet worden war, sagt mehr als Worte. Wer dort sanieren will, muss verrückt sein und Geld zu viel haben.
Für die Zukunft des Stierstalls fällt noch keine direkte Entscheidung. Wahrscheinlich wird der Ausschuss dem Stadtrat empfehlen, das rund 650 Quadratmeter umfassende Anwesen zu verkaufen. Von Wert sei hier nur das Grundstück, so die Meinung der Gruppe. Und ein möglicher Käufer werde auch die Abrisskosten für den Stierstall zu tragen haben.
In Madell II stehen die rund 40 Lindenbäume im Interesse des Bauauschusses. Die Bäume wachsen dort zwischen Bürgersteigen und Fahrbahnen aus ihren Rundbeeten, den sogenannten Baumscheiben. Probleme bereiten weniger die 1988 gepflanzten Linden selbst, sondern ihr ausuferndes Wurzelwerk. Da sich die Wurzeln im Grund nicht ausdehnen können, drücken sie das Pflaster der Gehwege und die Randsteine in die Höhe. Auch der Straßenasphalt ist an einigen Stellen beschädigt.
Als Experte von der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde erläuterte Bruno Porten das Problem. An einigen Stellen war bereits versucht worden, das Wurzelwerk im oberen Bereich zu kappen. Der Erfolg ist mäßig: Schon nach einem Jahr hebt sich das Pflaster wieder.
Auffallend ist auch die unterschiedliche Entwicklung der Linden seit 1988. Da gibt es sehr stattliche Exemplare, und in nächster Nachbarschaft steht ein verkümmerter Baum. Das liege am Standort, erklärt der hinzugezogene Landschaftsarchitekt Egbert Sonntag. Er empfiehlt, an jeder Schadensstelle in Madell II je nach Situation individuell vorzugehen. Bei erhaltenswerten, gut gewachsenen Linden sollte der Standplatz durch Ausweitung des Baumbeets saniert werden, an anderen Stellen sei der Austausch der Linden gegen Heimbuchen ratsam. Diese Baumart beansprucht weniger Wurzelraum. Einen konkreten Beschluss fällt der Ausschuss auf offener Straße noch nicht. Man kommt überein, das Büro Sommer mit einem Schadenskataster zu beauftragen. Voraussichtlich an 37 Stellen muss ausgetauscht oder saniert werden. Die Kosten dürften dann im mittleren fünfstelligen Bereich liegen.

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