Mit dem Frühling kommen die Kunden in die Stadt

Trier · Ideales Wetter zum Bummeln und Kaffeetrinken: Nur vier Wochen nach dem vorigen verkaufsoffenen Sonntag hatten Triers Kauf- und Warenhäuser gestern erneut geöffnet. Besuchermassen aus der Region, Luxemburg und Belgien bescherten den Händlern und Gastronomen reichlich Umsatz.

Trier. Keine Hand mehr frei vor lauter Einkaufstüten haben Josefa Dornseifer und Jürgen Andrä aus Wintrich (Kreis Bernkastel-Wittlich). "Das Frühlingswetter hat uns von der Couch gezogen", sagt Dornseifer. "Wenn wir wie heute mal Zeit haben, dann bummeln wir besonders gerne." Das Paar hat beim verkaufsoffenen Sonntag schon einige Geburtstagsgeschenke gekauft. Die 56-jährige Besucherin aus Wintrich hat es außerdem noch auf eine Lederjacke und eine Handtasche abgesehen.
Strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen um elf Grad locken wahre Menschenmassen nach Trier. So wundert es auch nicht, dass sich die Verkäufer hinter den Ladentheken über ein gutes Geschäft freuen. Christoph Höptner, Center-Manager der Trier Galerie, ist von der Kundenfrequenz begeistert. "Wir hatten in der Galerie heute mehr als 20 000 Besucher. Darunter waren sehr viele Belgier und Luxemburger - trotz verkaufsoffenen Sonntags in der Nachbarstadt Luxemburg." Es seien rund zehn Prozent mehr Besucher als beim vorigen verkaufsoffenen Sonntag vor vier Wochen unterwegs.
Gourmetmarkt starkes Zugpferd


Der Unternehmer Peter Brommenschenkel, der die Parfümerie Pierre, den Fisch- und Weinhandel Oechsle, den Supermarkt Bio Gate und weitere Firmen in der Innenstadt sein Eigen nennt, ist vom Besucheransturm ebenfalls positiv überrascht. "Ich hatte meine Erwartungen wegen des Weißen Sonntags niedriger angesetzt", sagt Brommenschenkel, "aber das traumhaft schöne Wetter sorgt dafür, dass die Leute Lust zum Einkaufen haben." Auch Gastronom Nikos Tziorkas freut sich in seinem Café am Kornmarkt über reichlich Laufkundschaft und bis zu 30 Prozent mehr Umsatz als an einem gewöhnlichen Sonntag.
Als starkes Zugpferd für den verkaufsoffenen Sonntag beweist sich der französische Gourmetmarkt vor der Porta Nigra, der am Nachmittag aus allen Nähten platzt. Pinot Noir und Chardonnay fließen in Strömen. Die 28-jährigeWeinhändlerin Lucie Losson aus dem Burgund kommt mit dem Einschenken kaum hinter her. An einem Stehtisch genießen Martina und Walter Olmscheid aus Quint bei Blauschimmelkäse und Rotwein die Frühlingssonne. "Ohne den Gourmetmarkt wären wir gar nicht nach Trier gekommen", sagt der 57-jährige Quinter.
Tausende Besucher zog es am Wochenende auch auf die beiden großen Flohmärkte im Messepark und auf dem Hela-Parkplatz. Auch vor Triers Gartencentern ließ sich kaum mehr ein freier Parkplatz finden. cmo
Extra: Das sagen die Kunden

Armando Schmidt (48), Ehlange (Luxemburg): "Heute haben in Luxemburg zwar auch die Läden offen, aber hier in Trier ist mehr los. Außerdem ist das Trierer Verkaufspersonal freundlicher und die Preise sind niedriger." Martina Roths (54), Pölich: "Ich habe heute mehr Zeit zum Bummeln als werktags. Mich hat die Sonne von der Couch und aus dem Haus gelockt. Beim Shoppen habe ich mir zwei T-Shirts besorgt."
Lea Jung (13), Nittel: "Meine Mutter hat heute ganz viel Zeit, um mit mir bummeln zu gehen. Ich habe mir schon eine bunte kurze Hose für die warme Jahreszeit gekauft."
Erwin Kemmer (64), Föhren: "Ich bin mit meiner Frau wegen der Sonne und des französischen Gourmetmarkts in die Stadt gefahren. Da haben wir guten Käse und Wein gekauft. Wir schauen uns außerdem nach Hosen um." cmo

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