Mit dem Motorrad durch Wüste und Hochland

Trier · Der studierte Geograf Michael Martin zeigt am Sonntag, 26. April, seine Fotoshow "30 Jahre Abenteuer" bei der Messe Outdoor sw im Messepark Trier. Themenschwerpunkte der vom TV präsentierten Messe sind unter anderem Aktivreisen, Radfahren, Klettern und Wandern.

 Imposante Kulisse: Michael Martin mit seinem Motorrad auf dem Hochplateau in Tibet. Foto: Michael Martin

Imposante Kulisse: Michael Martin mit seinem Motorrad auf dem Hochplateau in Tibet. Foto: Michael Martin

Foto: (h_st )

Trier. Der TV präsentiert zum dritten Mal am Samstag, 25. April, und Sonntag, 26. April, die von der Trierer Agentur Mizando organisierte Messe Outdoor sw im Messepark Trier. Gaststar Michael Martin, prominenter Wüstenfotograf und Abenteurer, hält dort seinen Vortrag "30 Jahre Abenteuer". Im Herbst 2015 erscheint sein neuer Bildband unter dem Namen "Planet Wüste". Im TV-Interview erklärt der 51-Jährige seine Beweggründe und gibt auch private Einblicke in sein Leben. Mit Michael Martin sprach TV-Mitarbeiterin Kamila Nowak.Herr Martin, wie würden Sie selbst Ihre berufliche Tätigkeit beschreiben? Sind Sie Abenteurer, Diareferent, Fotograf, Autor oder doch eher noch Geograf?Michael Martin: Von allem etwas: Fotograf, Geograf, Referent, Autor, Motorradfahrer. Die Mischung macht es.Sie sind studierter Geograf und besitzen somit einen wissenschaftlichen Abschluss. Betreiben Sie auch Forschung?Martin: Forschung nicht, aber ich kann mein Geografie-Diplom sehr gut gebrauchen, um meine Texte zu schreiben. Ich habe jetzt ein großes Buch geschrieben über den Vergleich zwischen polaren Wüsten und Trockenwüsten, und da besitze ich das geografische Fachwissen. Außerdem sieht man als Geograf die Welt mit geografischen Augen. Das versuche ich auch, in meinen Vorträgen und Artikeln unterzubringen. Wie kamen Sie dazu, als Wüstenfotograf Ihr Geld zu verdienen?Martin: Grundsätzlich haben mich die Sterne in die Wüste gebracht. Ich war als Zwölfjähriger begeisterter Hobbyastronom. Und bin dann als 17-Jähriger mit dem Mofa nach Marokko gefahren, um dort mal die Sterne der südlichen Hemisphäre zu sehen. Ich habe als 18- bis 20-Jähriger mit meinen Vorträgen eine Möglichkeit gefunden, meine Reisen zu finanzieren. Irgendwann hat sich dann aus dieser studentischen Reise und der Fotografie-Vortragstätigkeit ein Beruf entwickelt. Wie schwer war es für Sie, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren? Sie sind ja auch zweifacher Vater.Martin: Meine Kinder sind von zwei verschiedenen Müttern. Also, da hatte ich vielleicht das Glück oder das Pech, dass ich mit diesen nicht die ganzen Jahre über zusammen war. Die Hälfte der Zeit war meine Tochter bei ihrer Mutter, die andere Hälfte bei mir. Es war eine Frage der Organisation und teilweise schon schwierig, das unter einen Hut zu kriegen. Aber mit viel gutem Willen, Organisationsvermögen und einem guten Netzwerk von Verwandten und Freunden kann man das schaffen. Würden Sie es noch einmal genauso machen?Martin: Ich habe heute mit meinen Kindern ein wunderbares, enges Verhältnis. Ich bin froh, dass ich Vater bin. Ich bin auch froh, dass ich diesen außergewöhnlichen beruflichen Weg gehen konnte. Leidenschaft war das Allerwichtigste dafür, damit bringt man den Fleiß und die notwendige Mühe auf, das Ganze zu organisieren, Bücher zu schreiben und es überhaupt am Laufen zu halten.Sind Sie nach längeren Reisen froh, nach Hause zu kommen, oder wollen Sie am liebsten permanent unterwegs sein?Martin: Ja, beides. Ich lebe von den Kontrasten. Ich fahre gern weg und komme gern nach Hause. Ich habe jetzt in den vergangenen vier Jahren 40 Reisen unternommen, zehn Reisen pro Jahr, und ich fand es immer spannend. Das Pendeln zwischen den Wüsten und München sowie den Eisregionen und Wüsten. Das mag mancher als aufreibend oder rastlos ansehen, aber ich hab es immer als inspirierend empfunden. Ich glaube, so intensiv, wie ich reise und fotografiere, hält man das auch nicht monatelang oder jahrelang durch. Ich war nie ein Aussteiger, sondern bin einfach ein Reisender, wenn Sie so wollen. In Ihrem Werk "30 Jahre Abenteuer" zeigen Sie Ihre Reise durch die Wüsten- und Trockengebiete der Erde. Was glauben Sie, warum dieses Werk so erfolgreich ist?Martin: Ich glaube, einerseits interessieren die Leute sich natürlich für die Wüsten, die dortigen Menschen und Landschaften, aber dies ist noch nicht alles. Ich hole die Zuschauer damit in ihrer eigenen Jugend ab. Es geht um das Ende der 1970er, größtenteils der 80er Jahre. Musik von damals wird gespielt, es sind die Bilder von damals, alte VW-Busse, der Renault vier. Der Vortrag transportiert ganz klar das Lebensgefühl dieser Zeit. Ich finde interessant, dass auch viele junge Menschen den Vortrag mögen. Mein Sohn zum Beispiel ist 18. Diese Generation findet es inspirierend zu sehen, was man als Schüler auf die Beine stellen kann, wenn man die Leidenschaft dazu hat. Im Herbst 2015 präsentieren Sie Ihr neues Projekt "Planet Wüste". Was unterscheidet dieses von "30 Jahre Abenteuer"?Martin: Die "30 Jahre Abenteuer" waren geprägt durch die Trockenwüsten der Erde, zunächst die Wüsten Afrikas, und dann die Trockenwüsten weltweit. Somit habe ich in 30 Jahren Abenteuer einen Rückblick und gleichzeitig eine Zwischenbilanz. Das neue Thema habe ich die letzten vier Jahre bearbeitet, aber noch nicht veröffentlicht. Es ist komplett fertig fotografiert und umfasst 40 Reisen. Dieses Werk behandelt zur einen Hälfte die Trockenwüsten und zum anderen die Polarwüsten der Erde. Wir haben Polarwüsten in der Arktis und in der Antarktis. Ich war am Südpol, Nordpol, Grönland, Ost-Antarktis, Sibirien, Alaska, Kanada, hab dann über 20 Reisen in die Arktis und Antarktis gemacht. Weitere fast 20 Reisen gingen in die Trockenwüsten. Was ist das Innovative an Ihrem neuen Werk?Martin: Wenn Sie auf die Website planetwueste.de gehen, dann sehen Sie eine Kurzbeschreibung von der Idee. Das ist noch nie gemacht worden, weder in der Geografie und schon gar nicht in Büchern oder Magazinbeiträgen. Es ist der Ansatz, die Trockenregionen der Erde mit den Polarregionen zu vergleichen. Am Ende meines Vortrags "30 Jahre Abenteuer" gehe ich dann darauf ein. Trier ist eine der allerletzten Veranstaltungen, ich glaube, es ist die vorletzte überhaupt. Nach so vielen Jahren wird dann die Show "30 Jahre Abenteuer" nie wieder gezeigt.Was verbindet Sie mit der Region Trier?Martin: Ich habe in Bonn gelebt, und meine Mutter hat mich immer wieder nach Trier geschleppt. Dort gibt es die große römische Geschichte. Ich musste mir als Vierjähriger in Trier die römischen Ausgrabungen anschauen. kanDas vollständige Interview lesen Sie im Internet unter volksfreund.de/extraExtra

In der Outdoor sw präsentieren Fachhändler und Dienstleister Trends, Neuerungen und Produkte aus den Bereichen Aktivreisen, Wandern, Biking, Trekking, Klettern und vielen weiteren. Auf dem Außengelände ist ein Allradpark aufgebaut, in dem Autohäuser ihre Fahrzeuge vorstellen. Besucher können unter anderem Kletternetz, Bogen- und Blasrohrschießen sowie Segelflugsimulator ausprobieren. An beiden Tagen hält Dylan Samarawickrama Diavorträge über seine Abenteuerreise. Die Messe ist am Samstag und Sonntag, 25. und 26. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr, auf dem Messegelände Trier. Der Eintritt beträgt jeweils sieben Euro für Erwachsene und fünf Euro für Schüler und Studenten. Für Kinder bis zehn Jahre und Behinderte (mit Ausweis) ist der Eintritt kostenlos. Weitere Informationen unter <%LINK auto="true" href="http://www.outdoormesse-trier.de" class="more" text="www.outdoormesse-trier.de"%>

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