Mit dem Pinsel teamfähig werden

TRIER-WEST. (cofi) Im Sommer den Schulabschluss in der Tasche haben und dann? Um 14 Jugendlichen aus Trier-West bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen, hat das Jugendwerk Don Bosco ein Projekt gestartet, das über das Programm "Lokales Kapital für Soziale Zwecke" (Los) gefördert wird.

Lernen und bauen - beidem haben sich 14 Jugendliche noch bis Ende Juni verschrieben. Sie nehmen an einem der vielen Los-Projekte teil, in die seit vergangenem Jahr in Trier-West insgesamt 100 000 Euro aus dem Programm des Europäischen Sozialfonds investiert werden. Allen Projekten ist der Bezug zur Arbeitswelt gemein. Lernen und bauen im "Lernbauhof Don Bosco" hat für die 14 künftigen Schulabgänger nicht nur den Nutzen, die Freizeit abseits anderer Hobbies sinnvoll zu gestalten."Grundtugenden erlernen"

Denn auf dem Weg ins Berufsleben soll den Jungen Orientierung gegeben werden. Sie sollen versuchen, Vorstellungen für ihr Leben zu entwickeln und herauszufinden, "was sie erwartet bei der Ausbildung oder im Beruf", erklärt Pater Reinhard Büker. Außerdem könnten sie dort "Grundtugenden lernen", wie "in einer Gruppe zusammenzufinden, pünktlich sein, Ausdauer und Zuverlässigkeit". Zu Beginn des Projekts mussten die jungen Teilnehmer ein Bewerbungsschreiben aufsetzen und einreichen. Monatlich erhalten sie eine leistungsbezogene Entlohnung als Anreiz, durchzuhalten und die anstehenden Arbeiten pflichtbewusst zu erledigen. Auch ein Zertifikat nach der erfolgreichen Teilnahme erwartet die Jugendlichen, das sie ihren Bewerbungsmappen beilegen können. "Es macht Spaß, in der Gruppe zu arbeiten. Wir sind Kollegen, kommen gut miteinander klar. Auch die Arbeit macht Spaß", sagt Can Cenikli (14). Dazu gehören Abbruch- und Malerarbeiten in der Halle, die bis vor kurzem von den Caritas-Werkstätten genutzt wurde und nun wieder für das Jugendwerk zur Verfügung steht. "Man hat einen guten Einblick bekommen, wie das so in einem Betrieb ist. Ich habe bestimmt bessere Chancen bei einer Bewerbung mit der Bestätigung über die Teilnahme an dem Projekt", sagt Can, der sich seine berufliche Zukunft in der Industrie oder im Straßenbau vorstellen kann. Positiver Nebeneffekt: Die Jungen identifizieren sich mit dem Projekt. Denn nach dem Umbau werden sie selbst dort ihre Freizeit beim Fußballspielen verbringen. "Wir können von der Halle ja nur profitieren", sagt Mike Schulz (15). Das findet auch der ebenfalls 15-jährige Stefan Folz: "Ich habe noch drei kleinere Geschwister, die spielen auch gerne Fußball." Das Los-Projekt ist auf ein halbes Jahr begrenzt. Doch die Pläne des Jugendwerks gehen weiter. Pater Büker bemüht sich darum, dass auch die ehemalige Reit- und künftige Soccer-Halle in das Bund-Länder-Förderprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen wird. Das Jugendhilfezentrum Helenenberg könnte dann eine Werkstatt in der Halle einrichten, in der 13 Arbeitsplätze für arbeitslose Jugendliche angeboten werden könnten.

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