Mit dem Rad auf nach Hamburg

TRIER. 850 Kilometer für einen guten Zweck: Am 26. August trifft sich gegen 7 Uhr früh eine bunt gemischte Gruppe im Hotel "Plaza", um beim gemeinsamen Frühstück noch einmal Kraft zu tanken. Denn im Anschluss bestreitet sie einen langen Weg, um Geld für den Verein Nestwärme zu erradeln.

Sieben motivierte Amateur-Radfahrer, unter ihnen betroffene Familienmitglieder, wollen ihr sportliches Talent behinderten Kindern zur Verfügung stellen: Sie radeln von Trier nach Hamburg, um Geld für den Verein Nestwärme zu sammeln. Es funktioniert ganz einfach: Auf der Nestwärme-Seite im Internet ( www.nestwaerme.de) können sich Spendenwillige für einen Fahrer und eine Etappe entscheiden, um dann einen Betrag pro gefahrenen Kilometer zu bestimmen, der gespendet werden soll. Mehr Aufmerksamkeit für Betroffene

Aber nicht nur Radfahrer sind fester Bestandteil der so genannten "Tour der Hilfe" - es gibt unter ihnen zudem eine Studentin, die sich für den gemeinnützigen Verein einsetzt: Die 25-jährige Nadine Knauer ist seit knapp zwei Jahren dabei und kümmert sich neben ihrem Design-Studium um die Öffentlichkeitsarbeit. Für die diesjährige Tour entwirft sie Flyer und Plakate, stellt Kontakte zu den Sponsoren her und wird außerdem in einem der Begleitautos mitfahren, um die Infostände in den einzelnen Etappenstädten zu bedienen. Sie wünscht sich, dass sich jeder einzelne mehr Gedanken um behinderte Kinder und ihre Angehörigen macht: "Die ,Tour der Hilfe' wird hoffentlich durch den sportlichen Ehrgeiz und das soziale Engagement auf diese Familien aufmerksam machen." Fortsetzung folgt

Auch Ute Stenkamp, verantwortlich für das Spendensammeln beim Verein Nestwärme, erzählt voller Begeisterung von dem Projekt. "Im letzten Jahr ging's nach Meran, und das war so erfolgreich, dass für uns feststand, es zu wiederholen." Der 1999 gegründete Verein Nestwärme ist eine gemeinnützige Kinder- und Familienhilfsorganisation und hat sich der Verbesserung der Lebensbedingungen von Familien mit schwerstkranken und behinderten Kindern verschrieben. Die Betroffenen werden beraten und entlastet. Außerdem soll eine Sicherung der häuslichen Krankenpflege erreicht werden. Zu diesem Zweck werden diverse Projekte gestartet - eines davon ist die "Tour der Hilfe". Im vergangenen Jahr fand sie zum ersten Mal statt, dabei kamen 4000 Euro zusammen. Das Team setzt sich zusammen aus Radfahrern, den "Nestwärmlerinnen" Ute Stenkamp und Nadine Knauer sowie den Begleitfahrern. Für den Fall einer Verletzung ist gesorgt - die ärztliche Betreuung übernimmt Dr. Wolfgang Schötz aus Trier. Der Allgemeinmediziner hält die Arbeit von Nestwärme für eine wichtige Form von Bürgerengagement: "Ich erhoffe mir, dass die hervorragende Leistung des Vereins noch bekannter wird." Ute Stenkamp wünscht sich neben einer großen Aufmerksamkeit für die Radfahrer und diverse Veranstaltungen in den Etappenstädten, dass vier Tage später alle wieder gesund und munter in Trier ankommen. Die dritte "Tour der Hilfe" ist schon geplant - im nächsten Jahr geht's mit den Rädern nach Berlin.

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