Mit dem Shuttle auf den Berg

TRIER. (gsb) Vorfahrt für den öffentlichen Nahverkehr: Ab sofort sind die Shuttle-Busse im normalen Linienverkehr eingesetzt, die während der Landesgartenschau (LGS) die Gäste kostenlos zwischen Tal und Petrisberg befördern werden.

Wer am Mittwoch zwei Gelenkbusse mit dem Kennzeichen LGS-Trier-2004 durch die Torbögen der Porta Nigra durchfahren und zwei Mauern aus Kartons umstoßen sah, war Zeuge eines kleinen PR-Gags. Schließlich gilt es, die zukünftige Erreichbarkeit der LGS mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eindringlich in das öffentliche Bewusstsein zu transportieren. Denn eine Million Gäste werden zu der LGS erwartet - das bedeutet geschätzte 6500 Besucher pro Tag, denen allerdings nur 1200 Parkplätze bei dem LGS-Gelände zur Verfügung stehen. Dank einer finanziell anteiligen Kooperation der Stadtwerke Trier, dem Verkehrsverbund Region Trier (VRT) und der LGS wird ein Shuttle-Dienst zwischen der City und dem Petrisberg eingerichtet. Mit dem werden die zukünftigen Gäste kostenlos hin und her transportiert. Vorausgesetzt, sie sind im Besitz einer Eintritts- oder Dauerkarte. Zwei Gelenkbusse sind nun seit Mittwoch bereits auf normalem Linienverkehr im Einsatz und werden als rollende Werbeflächen auf die LGS aufmerksam machen. Es sind klimatisierte Busse mit getönten Scheiben und einer Klapprampe. "Die bequeme Einstiegsrampe mit Griff für Rollstuhlfahrer wurde von den Stadtwerken entwickelt und ist inzwischen deutschlandweit verbreitet", sagt Stadtwerke-Sprecher Wagner. Die Busse werden nach dem LGS-Startschuss am 22. April als Pendelverkehr zwischen Petrisberg und Bahnhof eingerichtet. Dabei werden sie durch die Avelsbacher Straße und Paulinstraße in Richtung Porta Nigra fahren, Haltestellen sind an der Porta Nigra und dem Hauptbahnhof vorgesehen. Der Pendeldienst ist wochentags im 20-Minutentakt im Einsatz, in Spitzenzeiten verkehrt der Shuttle-Bus sogar alle zehn Minuten. "Ich kenne nur wenig Gartenschauen, wo die einfache Erreichbarkeit mit dem ÖPNV so geglückt ist wie hier", meinte Matthias Schmauder, einer der beiden LGS-Geschäftsführer. Die LGS-Anbindung an den ÖPNV soll mit dazu beitragen, dass die LGS ein Erfolg wird, so Peter Fuchß, Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium. "Die gesamte Trierer Region wird zu einer flächigen Park & Ride-Zone." Er erinnerte in dem Zusammenhang an das Maßnahmenpaket zur Straßensanierung, an deren Kosten von insgesamt fünf Millionen Euro das Land mit zwei Millionen Euro beteiligt ist. Die Bauarbeiten in der Avelsbacher Straße sollen im März abgeschlossen sein. VRT-Geschäftsführer Wolfgang Hammermeister wies ausdrücklich darauf hin, dass die LGS-Eintrittskarte zur kostenlosen Benutzung von Bus und Bahn im VRT-Gebiet berechtigt. Derzeit steht die LGS in intensiven Verhandlungen mit der Bahn, damit Besucher, die außerhalb des VRT-Gebiets wohnen, ebenfalls bequem und preiswert den Petrisberg erreichen. Neben den Sonderzügen, die von Mainz bis Koblenz potenzielle Gartenschaubesucher "einsammeln", sind weitere Aktionen geplant.

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