Mit der rollenden Eisdiele von Haus zu Haus

Trier · Nicht nur Kinder warten im Sommer auf das Klingelgeräusch von Giovanni Cala-Lesinas Eismobil. An sieben Tagen in der Woche steuert die Eisdiele auf Rädern Betriebe an und macht Station direkt vor der Haustür der Kunden. Ein anstrengender Job, doch der Italiener ist Eisverkäufer mit Leib und Seele.

 Jeden Tag fährt Giovanni Cala-Lesina (rechts) mit dem Eiswagen durch Trier. Fred Döpgen (links) kauft ihm gerne ein paar Bällchen ab. TV-Foto:Louisa Klein

Jeden Tag fährt Giovanni Cala-Lesina (rechts) mit dem Eiswagen durch Trier. Fred Döpgen (links) kauft ihm gerne ein paar Bällchen ab. TV-Foto:Louisa Klein

Trier. Wenn es draußen so richtig heiß ist, wird er von vielen schon sehnsüchtig erwartet: Giovanni Cala-Lesina. Er ist der einzige mobile Eisverkäufer im Trierer Stadtgebiet. Seit 1996 verpflegt der gebürtige Sizilianer die Trie rer mit Eis. Dadurch kennt er viele seiner Kunden auch schon länger. Tv-Sommerserie Heiss auf Eis

"Hallo mein Freund, wie geht\'s?", hört er auf seiner alltäglichen Tour öfter. Seine Route läuft immer gleich ab. Die Kunden wissen schon, wann sie mit seiner Ankunft rechnen können. In Trier geht es vor allem durch die Wohngebiete im Süden der Stadt, aber als Erstes steht das Industriegebiet Zewen auf dem Programm. Für die Angestellten dort ein Luxus, im Sommer das Eis direkt vor die Haustüre gebracht zu bekommen. Eine Kundin gibt gleich eine Sammelbestellung für die ganze Abteilung auf. "Wir freuen uns immer schon auf Giovanni", erzählt sie. "Und auf Wunsch erfüllt er auch mal Extrawünsche!" Dabei hat er auch so schon ein breites Sortiment. 15 Sorten führt der Eisverkäufer in seinem Angebot auf Rädern. Darunter finden sich auch seltenere Sorten wie weißes Nougat. Trotzdem verkaufen sich am besten die Klassiker Schokolade, Vanille und Erdbeer. Ab und zu hat er auch extravagante Sorten im Programm, wie eine Eigenkreation namens Lambada oder ein Eis aus Mosel-Elbling. Giovanni Cala-Lesina stellt sein Eis selber und nach eigenen Rezepten her. Da er im Sommer sieben Tage die Woche unterwegs ist, bedeutet das einen stramm organisierten Arbeitstag. Der beginnt für den 54-Jährigen schon frühmorgens: Dann wird das Eis nämlich in seiner Eisküche im heimischen Nennig (Saarland) frisch zubereitet. In dieser Zeit schließt er den Wagen an den Strom an - schließlich muss die Gefriertruhe im Inneren des Wagens vor jeder Tour aufgeladen werden. Danach geht es auf Verkaufsfahrt - von März bis Oktober und bis zu elf Stunden pro Tag. Trotz der anstrengenden und langen Arbeitstage macht Cala-Lesina der Job Spaß. "Ich fahre sehr gerne Eis aus", erzählt der ehemalige Fabrikarbeiter, der seit 1980 in Deutschland lebt. "Und ich habe immer mit freundlichen und gut gelaunten Menschen zu tun, die sich freuen, wenn sie mich sehen und endlich an ihr Eis kommen", sagt er und lacht. Die Idee zu seinem Geschäftsmodell kam ihm über einen Freund, für dessen Eissorten Cala-Lesina anfangs immer als "Tester" bereitstand. Ein Jahr später, im Jahr 1983, begann er dann selbst mit der Herstellung der kalten Süßigkeit. Er probiert sein Eis immer oder fragt seine zwei Söhne um Rat. Bei den Trierern kommt es jedenfalls gut an. Wenn Giovanni mal frei hat, besucht er auch ab und zu seine Heimat Sizilien. "Dann mache ich nur Familienbesuche", erzählt er. Mit dem Eisverkauf mache er in den Wintermonaten generell Pause. In der kalten Jahreszeit steht er dann in der Eisküche und probiert neue Eissorten aus. Passend zu den derzeitigen Temperaturen kommt heute der zweite Teil der TV-Sommerserie zum Thema Eis. Dabei geht es nicht um die Frage Erdbeer oder Schoko, sondern viele verschiedene Facetten des Themas. Wir besuchen Eiszwerge, suchen nach den exotischsten Eissorten und schauen, was die Kornmarkt-Eislaufbahn im Sommer so treibt ... Im Sommer jeden Dienstag im TV. mic

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