Mit Eisstöcken um die närrische Macht im Ort

Die Eislaufbahn auf dem Trierer Kornmarkt ist am Dienstagabend Schauplatz eines närrischen Wettkampfs gewesen: Die Karnevalsgesellschaften Rot-Weiß und Blau-Weiß Ehrang traten im Eisstockschießen gegeneinander an. Mit sportlichem Ehrgeiz und fastnachtlicher Freude lieferten sie sich ein spannendes Duell.

 Das Eisstockschießen auf dem Kornmarkt verlangt von den Narren aus Ehrang volle Konzentration. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Das Eisstockschießen auf dem Kornmarkt verlangt von den Narren aus Ehrang volle Konzentration. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Trier. (maw) Oliver Irmen alias Prinz Oliver I. vom schmelzenden Eis macht seinem Titel alle Ehre. Seit 20 Jahren spielt der Ehranger Karnevalsprinz Eishockey im Eissportclub Trier und hatte die Narren auf der letzten Kappensitzung mit einer ungewöhnlichen Herausforderung überrascht: Die Karnevalsvereine Rot-Weiß und Blau-Weiß Ehrang sollten sich in einer Partie Eisstockschießen messen. Wer dabei zunächst an einen fastnachtlichen Spaß glaubte, sah sich spätestens am Dienstagabend auf dem Trierer Kornmarkt getäuscht. Jeweils acht Spieler betraten für Rot-Weiß und Blau-Weiß Ehrang die Eisfläche und nahmen mehrheitlich zum ersten Mal in ihrem Leben einen drei Kilo schweren Eisstock in die Hand.

Die Regeln des Spiels erinnern an die olympische Sportart Curling: Der Spieler muss den Eisstock mit Schwung in ein sechs Meter entferntes Zielfeld befördern und dabei möglichst nahe an der Daube landen, einer Zielmarkierung im Zentrum des Felds. Die Abstände der Stöcke zur Daube werden nach jeder Runde gemessen. Die Mannschaft, die den geringeren Abstand zum Ziel anhäuft, gewinnt das Spiel.

Trotz Minusgraden und der mangelnden Erfahrung mit dem Spielgerät fand vor allem das rot-weiße Team um Prinz Oliver schnell ins Spiel. Immer wieder platzierten sie den Eisstock präzise in der Mitte des Zielfelds und stießen die Stöcke des blau-weißen Teams aus der Markierung. Erst in der siebten Runde konnten die Narren von Blau-Weiß Ehrang mit einem wuchtigen Wurf von Joachim Gromzick ausgleichen, doch gegen das clever taktierende rot-weiße Team hatten sie letztendlich keine Chance: Nach zwölf Runden lag das Team von Rot-Weiß Ehrang mit einem deutlichen Abstand von 11,77 Metern vorne. Bei allem sportlichen Ernst stand für die Narren aus Ehrang der Spaß im Vordergrund, und so schunkelten schließlich beide Mannschaften Hand in Hand zur Ehranger Hymne auf der Eisfläche. Doch Strafe muss sein: Nach ihrer Niederlage müssen die Blau-Weißen einen elf Minuten langen Programmbeitrag zum Bunten Abend der Rot-Weißen am 5. März beisteuern.

Für Rot-Weiß Ehrang spielten: Oliver Irmen, Thiébaut Puel, Simone Thiel, Stefan Thiel, Helga Puel, Tim Melchior, Hedi Melchior, Stefan Melchior, Jonas Melchior

Für Blau-Weiß Ehrang spielten: Dieter Kratz, Max Haas, Peter Hank, Reinhold Kirchen, Joachim Gromzick, Joachim Thon, Kurt Thonnet, Ursula Kratz

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