Mit Engelszungen

Ihr Album "Engelszungen" stellte die in Trier geborene Sängerin und Songwriterin Sandra Klinkhammer zusammen mit ihrer Band in der Trierer Tufa vor. Zu hören gab es melodischen, oft melancholischen Pop-Jazz mit persönlich gefärbten Texten über Gefühle wie Liebe und Einsamkeit.

 Sandra Klinkhammer in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Sandra Klinkhammer in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) "Engelszungen" heißt Sandra Klinkhammers Debut-CD. Und mindestens auf ihre Stimme bezogen ist dieser Titel treffend. Glockenhell, glasklar, präzise und zart klingt sie - eben so, wie eine Engelsstimme vorstellbar wäre.

Vier Jahre lang hat die 1976 in Trier geborene, als Klarinettistin ausgebildete Musikerin an der Essener Folkwang-Schule Jazz-Gesang studiert.

Einflüsse des Jazz prägen hörbar ihre Interpretationen von selbst geschriebenen deutschsprachigen Liedern wie auch das Gesamt-Arrangement.

Begleitet wird sie von einer versierten, punktgenau spielenden Band aus Pianist, Gitarrist, Kontrabassist und Schlagzeuger, die ihrer Frontfrau mit viel Einfühlungsvermögen Raum geben.

Das muss auch sein, denn Sandra Klinkhammers Lieder sind gefühlvoll bis intim und fordern konzentriertes Zuhören ein.

Da geht es vorwiegend um Liebe, um Einsamkeit, aber auch um das Sterben.

Manchmal schrammen Formulierungen wie: "Wenn wir zusammen sind, ist die Welt zu klein", haarscharf an Schlagerlyrik vorbei, manchmal klingen sie ein bisschen pathetisch-kitschig: "Liebe schafft so viele Leiden, die nur der erfährt, der sich zu ihr bekennt."

Sie bewegt sich ganz im Zeitgeist



Aber damit bewegt sich Sandra Klinkhammer auf unter anderen von Xavier Naidoo, Juli oder Silbermond bereiteten Wegen und im Rahmen aktueller deutscher Hörgewohnheiten. Auch mit ihrer in Gestik, Mimik und Sprache zur Schau gestellten Mädchenhaftigkeit trifft sie den Zeitgeist: Den einer neuen Weiblichkeit, wie sie im populären Radio-Hit von Silbermond "Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit" ausgedrückt wird. All das macht Sandra Klinkhammers Musik, so gut sie gemacht ist, zur Geschmackssache.

Als in jugendliche Gefühlswirren verstricktes romantisch-melancholisches Gemüt kann man sie lieben, als gestandeneres Semester vermisst man allerdings so manche Ecken, Kanten und auch ein bisschen Ironie des Darüberstehens. Aber das kann mit einem Zugewinn an Erfahrung und Reife ja noch kommen.

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