Trier. Es ist schon gewagt, gerade für den ehemaligen Sportchef und stellvertretenden Chefredakteur des Trierischen Volksfreunds, am Abend des DFB-Pokalfinales eine Lesung anzusetzen. Doch der Einladung zu Horst Lachmunds Lesung aus seinem neuen Buch Wer betend Mücken fressen kann oder Nacktarschs Reise folgten dennoch 80 Poesie-Freunde.
Nicht nur im Titel seines Buchs kommen Tiere vor, bemerkte TV-Redakteur Dieter Linz vor der Lesung. Der Moderator hatte nachgezählt: 34 Spezies, von Hunden über Wespen bis zu Karibus. Neben Insekten und Säugetieren sind es aber vor allem die Menschen, die Horst Lachmund in seinen Gedichten betrachtet.
Die Geschichten, die Lachmund in seinen kurzen pointierten Stücken erzählt, handeln von großen Männern wie Kaiser Konstantin, der seine Familie schätzt, aber dennoch seine Gattin Fausta und seinen Sohn Crispus töten lässt.
Die Geschichten handeln aber auch von Szenen aus dem Alltag. Die anwesenden Zuhörerinnen werfen ihren Männern vielsagende Blicke zu, als Lachmund das Gedicht vom Rentner vorträgt, der seiner Frau verspricht, ab jetzt fleißig im Haushalt mitzuarbeiten.
Egal, wie ernsthaft die Themen sein mögen - Lachmund kriegt am Ende stets die Kurve, sie ins Lächerliche zu ziehen. "Ich kann nur wenige Dinge ernst nehmen, am wenigsten mich selbst", sagt Lachmund, der sich selbst als skurril bezeichnet. slg
Der Gedichtband
"Wer betend Mücken fressen kann oder Nacktarschs Reisen" ist beim Verlag éditions trèves erschienen und für 11,50 Euro im Buchhandel zu haben. Mit dem Erlös wird die Trierer Sportstiftung unterstützt.