Trier. Millionen Menschen in China und anderen ostasiatischen Ländern haben sich in den vergangenen Tagen auf die Reise gemacht. Anlass ist das mehrtägige Frühlingsfest, bei dem die ganze Familie zusammenkommt, um das neue Jahr zu feiern. Nach mehr als 2000-jähriger Tradition werden Häuser mit roten Spruchbändern geschmückt und Feuerwerke gezündet, um das sagenhafte Neujahrsmonster zu vertreiben. Das bedeutendste chinesische Fest endet nach 15 Tagen mit dem Laternenfest.
Jian Wang hat dieses Jahr nicht die Möglichkeit, Neujahr mit seiner Familie zu verbringen. Der 30-Jährige lebt seit zwei Jahren in Trier und studiert Elektrotechnik an der Fachhochschule.
Als Vorsitzender der chinesischen Hochschulgruppe versucht er, ein Stück Kultur aus seiner Heimat an die Mosel zu bringen. Zum Frühlingsfest hat er zusammen mit dem Konfuzius Institut eine große Feier für die mehr als 100 Studenten aus China organisiert. Mit Karaoke, Tanz und Gedichten haben sie das neue Jahr begrüßt.
Beim traditionellen Familienfest in China spielen das Essen und die gemeinsame Zubereitung der Speisen eine wichtige Rolle. "Man kocht so viel und so gut wie möglich", erzählt Wang. Als Hauptgericht werden Jiaozi, eine Art Maultaschen, gereicht. Ein fester Bestandteil des Abends ist meist auch die mehrstündige Unterhaltungsshow des größten chinesischen Fernsehsenders. Durch die Übertragung im Internet konnten auch die in Trier lebenden Chinesen dem Event folgen. Durch die Zeitverschiebung begann das neue Jahr hier schon am Mittag.
Heimweh nach der Familie