Mit Filmen, Spielen und Co. in der Klinik die Krankheit vergessen

Trier · Unterhaltung für kranke Kinder und Jugendliche: Die jungen Patienten der Kinderkrebsstation des Mutterhauses können ab sofort sechs neue Multimediaanlagen nutzen. Ermöglicht hat die Anschaffung der Förderverein krebskranker Kinder.

 Eugen Schuh, Vorsitzender des Fördervereins krebskranker Kinder, Erzieherin Mascha Radzikowski und Professor Wolfgang Rauh, Chefarzt der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin (von links), freuen sich über die neue Ausstattung für die jungen Patienten. TV-Foto: Dorothee Quaré

Eugen Schuh, Vorsitzender des Fördervereins krebskranker Kinder, Erzieherin Mascha Radzikowski und Professor Wolfgang Rauh, Chefarzt der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin (von links), freuen sich über die neue Ausstattung für die jungen Patienten. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Wenn Helena wieder ins Krankenhaus muss, interessiert sie sich am meisten für das Spielzimmer - und den Kassettenrekorder, mit dem sie ihre liebsten Geschichten hören kann. Das chronisch kranke Mädchen ist erst drei Jahre alt. "Auf die Kinder stürzt so vieles ein: Ärzte, Therapeuten - sie haben sehr viel zu bewältigen", sagt seine Mutter. "Die Lieblingssendung gucken können und tolle Spiele machen, das ist für die Kinder hier die beste Ablenkung." Hier, das ist die Kinderkrebsstation des Mutterhauses der Borromäerinnen, wo auch Kinder mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, multipler Sklerose oder Epilepsie behandelt werden.
Der Förderverein krebskranker Kinder hat die Station mit sechs neuen Fernsehgeräten inklusive DVD-Player sowie Playstation-3-Spielkonsolen und eigens dafür angefertigten Rolltischen ausgestattet. Gesamtwert: rund 10 000 Euro.
"Seit vielen Jahren schaffen wir beispielsweise Bastelmaterial und Spiele für die Kinderkrebsstation an", sagt der Vereinsvorsitzende Eugen Schuh. Vor 15 Jahren seien bereits sechs Fernsehgeräte für die Station besorgt worden, die nun ersetzt wurden: "Sie waren groß und schwer und die Tische nicht sehr stabil. Daher waren sie schwer zu transportieren." Die sechs Rolltische wurden in Zusammenarbeit mit dem Club Aktiv angefertigt, der seine Werkstatt zur Verfügung stellte. "Wir haben uns zusammengesetzt und gemeinsam geplant, wie die Tische werden sollen", sagt Schreinermeister Slavko Marijan. Daraus entstand ein Projekt im Rahmen einer Berufsorientierungsmaßnahme des Club Aktiv für benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene. "Sie haben selbst die Entwürfe gemacht und waren so von Anfang bis Ende am Projekt beteiligt", sagt Marijan. Dies großteils in ihrer Freizeit. Einige der rund zwölf jungen Leute hätten dafür bereitwillig auf ihren Urlaub verzichtet. "Sie haben richtig mit Spaß dran gearbeitet und wollten die gute Sache unbedingt unterstützen." Die Maßnahme sei nun leider ausgelaufen.
Helena, die glücklicherweise nicht lange im Krankenhaus bleiben muss, und ihre jungen Mitpatienten sind froh über die neuen Unterhaltungsangebote. DQ Der Förderverein krebskranker Kinder in Trier besteht seit knapp 22 Jahren und zählt mehr als 500 Mitglieder. Er leistet krebskranken Kindern und ihren Familien Hilfe im seelischen und sozialen Bereich und unterstützt sie finanziell. Auf der Kinderkrebsstation des Mutterhauses der Borromäerinnen hat der Verein unter anderem das Projekt "Online Kids Trier" ermöglicht, bei dem die Patienten per Internet mit Freunden und Verwandten in Kontakt bleiben und bei längeren Klinikaufenthalten am Unterricht in ihrer Klasse teilnehmen können. DQ

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort