Mit Herz und Seele bei der Sache

Auf Initiative von Tenor Thomas Kiessling hat das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz ein Benefizkonzert für den Verein Nestwärme gegeben. Rund 700 Besucher füllten die ehemalige Abteikirche St. Maximin in Trier.

Trier. (gkl) "Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, in einem ehemaligen Kirchenraum mit dem Kruzifix vor Augen Militärmusik zu dirigieren." Diesen Gedanken äußerte Oberstleutnant Robert Kuckertz im TV-Gespräch nach dem Konzert des Heeresmusikkorps 300 in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin. Zugunsten des Vereins Nestwärme und mit Unterstützung des Rotary Club Trier waren die uniformierten Musiker aus Koblenz in der ehemaligen Reichsabtei angerückt.

Gelegentlich musste man sich in Erinnerung rufen, dass das Gebäude schon lange seine Funktion als Gotteshaus verloren hat. So erklangen vor dicht besetzten Reihen Emil Neumanns "Viktoriamarsch" und "Des großen Kurfürsten Reitermarsch", den Cuno Graf von Moltke 1892 Kaiser Wilhelm II. gewidmet hatte.

Aber es waren nicht nur schmissige Klänge zu hören, zu denen früher Infanterie oder Kavallerie ins Feld zog und mit denen das Musikkorps zu begeistern wusste. Im zweiten Teil widmeten sich die Musiker dem Jazz und Swing in der Art einer Big Band. Der Wahlspruch von Kuckertz lautet: "Gute Musik lässt sich nicht befehlen. Der Funke springt nur dann über, wenn jeder einzelne Musiker mit Herz und Seele bei der Sache ist."

Das waren die Musiker, ob nun im Gesamtensemble oder als Solisten wie die Klarinettisten Jörg Drees, Mario Koch, Britta Aigner-Schumann und Daniel Born in Jaroslav Jezeks "Bugatti Step".

Sorgte die Musik schon für eine lockere Stimmung, so taten die teilweise recht humorvollen Moderationen von Kuckertz ihr Übriges. Etwa wenn er nach Ray Nobles "Cherokee" mit einem Hinweis auf den Schlagzeuger sagte: "Haben Sie einen deutschen Beamten bei seiner Arbeit schon einmal so schwitzen sehen?"

Die Idee für dieses Konzert ging vom Tenor und Rotary-Mitglied Thomas Kiessling aus. Mit raumgreifender Stimme sang er unter anderem "Questa o quella" und "La donna è mobile" aus Giuseppe Verdis Rigoletto sowie die Aufforderung "Keiner schlafe" (Nessun dorma) aus Giacomo Puccinis Turandot.

Nicht enden wollender Applaus zeigte allen Akteuren, dass bei diesem Konzert der Funke übergesprungen war.

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