Mit Hybrid-Bussen durch die Stadt

Wenn alles klappt, rollen Mitte nächsten Jahres zwei umweltfreundliche Hybrid-Busse der Stadtwerke durch Trier. Das war eine der Nachrichten, die bei der Informationsveranstaltung "Neue Energien für Trier: Bürgerkraftwerke, Solardächer, ÖPNV" in den Räumen der Friedrich-Ebert-Stiftung vermittelt wurden.

Trier. Zu einer kommunalen Energiewende gehören einheitliche Strategien, um die vorhandenen Projekte besser miteinander zu vernetzen. Das wurde bei einer Informationsveranstaltung zum Thema "Trier als Klima-Modellstadt" deutlich. Zu den Teilnehmern der Konferenz gehörten unter anderem die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad, die Stadtwerke Trier, RWE, Bürgerservice, Lokale Agenda 21, Solarverein, Energieagentur sowie Vertreter aus Politik und Verbänden. Die Moderation übernahm Begona Hermann.

Zentrale Anliegen, die von den Teilnehmern diskutiert wurden, waren: Wie kann Energieeffizienz verbessert, wie können alternative Energien stärker eingesetzt werden? Allein durch die Altbausanierung einer Schule könnten 10 000 Euro jährlich an Heizkosten gespart werden, hieß es. Nach Darstellung von Teilnehmern gibt es in der Stadt und Region Trier bereits einige vorbildliche Aktionen im Bereich nachhaltiger Energieversorgung.

Bürger auf der Suche nach Dächern für Solaranlagen



Beispielsweise haben die Stadtwerke-Verkehrsbetriebe auf dem Dach ihres Betriebshofes eine 600 Kilowatt-Photovoltaikanlage installiert. 1,1 Millionen Euro von insgesamt 2,6 Millionen Euro Investitionskosten haben laut SWT-Vorstand Olaf Hornfeck Bürger finanziert.

Bürgerkraftwerke sind Solardächer, die von Bürgern finanziert und betrieben werden. Der erzeugte Strom soll direkt ins Netz eingespeist werden. Der Wille, in Trier verstärkt Bürgersolarkraftwerke zu errichten, scheiterte bislang an einer praktischen Grundvoraussetzung: an geeigneten Dächern und Gebäude-Eigentümern, die diese nachhaltige Energieversorgung unterstützen (der TV berichtete). Dabei haben Bürger bereits über 200 000 Euro für ein Bürgerkraftwerk bereitgestellt. Der Handlungsbedarf angesichts drastisch steigenden Energiebedarfs sei dringend, erläuterte Umweltministerin Conrad: "Rheinland-Pfalz ist ein Strom-Importland. Wir müssen uns unabhängig machen von preistreibenden Faktoren." Sie regte eine "Dachbörse" an und setzt auf saubere und geräuscharme Elektrotechnologie.

Ein Schritt zum Umweltschutz wären zwei Hybrid-Busse, Prototypen von Mercedes-Benz, die die Stadtwerke ab Mitte 2010 einsetzen wollen. Für die Anschaffung seien allerdings Zuschüsse unablässlich, betonte Albrecht Classen, stellvertretender Betriebsleiter der SWT-Verkehrsbetriebe.

Forschungsarbeit im Bereich Mobilität



Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: 500 Millionen Euro zusätzliche Fördermittel hält der Bund 2009/2010 für "anwendungsorientierte Forschung im Bereich Mobilität" bereit. Bei dem Programm geht es unter anderem darum, innovative Technik im praktischen Einsatz zu testen.

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