Mit Integration gewinnen

Einen Volltreffer haben die elf Gewinner beim TV-Foto-Wettbewerb "Ein Tor verbindet", Motto der vom TV präsentierten Veranstaltungsreihe rund um die Fußball-EM in der Europäischen Kunstakademie, gelandet. Nach der Preisverleihung ging es in einer Promi-Talkrunde um den verbindenden Aspekt des Fußballsports.

 Mit einem Schnappschuss zum Volltreffer: Die Gewinner des Fotowettbewerbs mit (stehend von rechts) Gül Keskinler vom DFB, Maria de Jesus dos Santos Duran Kremer, Ausländerbeirätin der Stadt Trier, und Michael Herrmann vom Arbeitskreis Gewaltprävention des Fußballverbandes Rheinland. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Mit einem Schnappschuss zum Volltreffer: Die Gewinner des Fotowettbewerbs mit (stehend von rechts) Gül Keskinler vom DFB, Maria de Jesus dos Santos Duran Kremer, Ausländerbeirätin der Stadt Trier, und Michael Herrmann vom Arbeitskreis Gewaltprävention des Fußballverbandes Rheinland. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Eine ganze Fußballmannschaft Gewinner gab es beim Foto-Wettbewerb "Schnapp! Schuss! Tor! - Ein Tor verbindet!" der Europäischen Kunstakademie und des TV. Zur Preisverleihung war Oliver Römann sogar aus Bendorf nach Trier gereist. Sein Preis für den fünften Platz: Ein Vereinsporträt im TV. Das Siegerfoto, das mehr als 500 Stimmen erhielt, schoss Josef Houstek aus Konz. Der zweite und dritte Platz, Bilder des aktuellen Mannschaftskalenders, gingen an die Damenmannschaft des Tus Issel.Auf vielen Fotos stehen Spieler verschiedener Nationen einträchtig beieinander. Kann ein Tor verbinden? Wirkt Fußball integrativ? Diese Fragen waren Themen der Promi-Talkrunde, zu der Moderator und TV-Redakteur Dieter Lintz die Vorlagen gab. Im Jugendfußball funktioniere es gut, später weniger, berichtet Michael Herrmann vom Fußballverband Rheinland (FVR). Ausländische Stars in der Bundesliga und Probleme mit Ausländern in den Vereinen, "das passt nicht zusammen", sagt er. Alle sollen zusammen spielen, "getrennte Vereine haben nichts mit Integration zu tun". Das sieht Andy Altmeyer vom Verein Türk Gücü aus Wittlich anders. Er ist sich sicher, Tore verbinden, wenn deutsche und türkische Fans gemeinsam am Spielfeldrand feiern.Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Problematik erkannt und seit 2006 mit Gül Keskinler eine Integrations beauftragte. Ihr ist wichtig, dass Personen mit Migrationshintergrund stärker als Entscheidungsträger in die Fußballfamilie integriert werden. "Die gesellschaftlichen Probleme nehmen zu." Um sie zu schultern, müssten Partner mit ins Boot. Doch ihr ist klar: "Wir können nicht alles auf dem Fußballplatz regeln." Es gebe noch viel zu tun im Verständnis zwischen den Kulturen, bestätigt Franz Josef Casel vom FVR. Für Maria de Jesus dos Santos Duran Kremer, Ausländerbeirätin in Trier, ist Sport einer der besten Wege, die Integration voranzutreiben. Vereine sollen für alle Nationen offen sein. Bei Türk Gücü ist das Realität: "Bei uns spielen Leute aus aller Herren Länder", berichtet Altmeyer. In Wittlich sähe man jetzt viele Autos mit deutscher und türkischer Flagge. Auch Keskinler lebt Integration: "Am Mittwoch bin ich natürlich für den DFB", erklärt sie, "aber auch für die Türkei. Ich bin auf jeden Fall Gewinnerin." extra Die Gewinner des TV-Fotowettbewerbs: 1. Preis: Josef Houstek, Konz, 2. Tus Issel, 3. Tus Issel, 4. Romas Zelasny, Konz, 5. Oliver Römann, Bendorf, 6. Petra Krohs, Wittlich, 7. Sylvia Zelasny, Konz, 8. Kai Puschmann, Saarburg, 9. Klaus Meis, Trierweiler, 10. C-Jugend des FSV Tarforst, Trier. Sonderpreis der Jury für die meisten Fotos: FSV Tarforst, Trier. (mehi)

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