Mit Jim Knopf auf Abenteuer-Reise

TRIER. Mitmachtheater für Jung und Alt erlebte das Publikum beim Musical "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" in der Europahalle. Kinder und Erwachsene aus dem Publikum begleiteten die beiden "Lummerländer" bei ihren Abenteuern.

Es war ein Musical für die ganze Familie. Denn nicht nur die Kinderaugen wurden groß, als Lukas mit seiner "Emma" über die Bühne dampfte. Auch in den verträumten Gesichter mancher Eltern spiegelten sich die Erinnerungen an ihre Kindheit mit der Augsburger Puppenkiste wider. Für drei Kinder aus dem Publikum wurde der Traum vom gemeinsamen Auftritt mit ihren Stars wahr: Nico Hampel und René Kresse aus Maring-Noviand und Raphael Verfürth aus Trier durften als Schüler in der Drachenschule von Frau Mahlzahn mitmachen. Zunächst aber mussten Jim Knopf und sein Freund Lukas eine ganze Reihe aufregender Abenteuer bestehen. Sie leben auf der "Insel mit zwei Bergen", die mitten im Meer liegt und von König Alfons, dem Viertel-vor-Zwölften regiert wird. Aufgrund der drohenden Überbevölkerung verlassen sie das Eiland mit ihrer Dampflok "Emma". In China versprechen sie dem Kaiser, Prinzessin Li-Si zu befreien, die von der Räuberbande "Wilde 13" an Frau Mahlzahn verkauft wurde. Auf ihrem Weg treffen sie den einsamen Scheinriesen Herrn Tur Tur und den Halbdrachen Nepomuk, der ihnen schließlich den Weg ins Kummerland und die Drachenstadt von Frau Mahlzahn zeigt. Derweil stehen die drei "Mitmach-Kinder" aufgeregt und ziemlich wortkarg hinter der Bühne.Rettung aus der Drachenstadt

Mit großen Augen betrachten sie "Emma", die gerade von einem Bühnenarbeiter in Position geschoben wird. Zusammen mit Schauspieler Joachim Völpel üben sie ihren großen Auftritt. Kein Problem für die drei, sind sie doch alle Kenner der Materie. "Ich habe alle drei Bücher von Jim Knopf", erzählt der sechsjährige Raphael. Zusammen mit Prinzessin Li-Si drücken sie schließlich vor großem Publikum die Schulbank. Jim Knopf und Lukas retten die Prinzessin aus den Klauen von Frau Mahlzahn und kehren zurück nach Lummerland. Mit seiner Inszenierung von Michael Endes Musical und der Musik von Konstantin Wecker präsentierte Christian Berg sehenswertes Kindertheater, dass das Publikum außerdem in das Geschehen auf der Bühne einbezog und es sogar in die Handlung eingreifen ließ. Und das ohne viel Technik und mit einer fantasievollen Bühnendekoration. Bergs "Special-Effects" kamen nicht aus der Technik-Wunderkiste sondern aus dem Publikum. Wie die sechsährige Leonie aus Niederstedem, die eine Fata Morgana erklärte, oder die Väter Heiko aus Neuss und Roger aus Winterspelt, die sich plötzlich als Sänger auf der Bühne wiederfanden. Ob als Background-Chor, Regen oder Meeresrauschen - Berg präsentierte kurzweiliges und fröhliches Mitmach-Theater, das von Groß und Klein mit lang anhaltendem Beifall honoriert wurde.

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