Trier. Im Reden schwingen ist "Ro-Man" ganz groß, und auch die blau-rote Optik erinnert an berühmte Comic-Helden-Vorbilder wie Superman. Wenn es aber darum geht, tatsächlich etwas gegen die 196 nach Christus anrückende Horde des Clodius Albinus zu unternehmen, müssen die Kollegen von der Garnison in Augusta Treverorum (römischer Name Triers) ihren Vorgesetzen schon zum Jagen tragen. Und der Versuch, sich in einem plötzlichen Anfall vorgetäuschten Arbeitseifers von der Porta Nigra herunter dem Feind entgegenzuwerfen, endet mit einem Sturz in die Bewusstlosigkeit. "Ro-Man ist eben ein Superheld, der wie die Trierer sagen, ein bisschen toopisch ist", meint sein künstlerischer Vater Johannes Kolz schmunzelnd.
Doch der Mauersturz hat auch seine gute Seite: Der kleine Zenturio wird durch ihn auf eine Zeitreise in unsere Gegenwart geschickt. Hier begegnet er dem hilfsbereiten Claude Albert, und der klärt erstmal auf, dass man heutzutage nicht mehr von Barbaren spricht: "Wir bevorzugen das Wort Touristen." An dieser Stelle beginnt die Rallye. Die Teilnehmer sind aufgefordert, "Ro-Man" und Claude Albert durch Trier zu begleiten und 2000 Jahre Geschichte zu erforschen. Zwei Schwierigkeitsstufen gibt es: eine 90-minütige, blaue Route für Kinder ab zehn Jahren sowie eine rund zweieinhalb-stündige, rote Route für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.
"Die Stadtrallye ist bei uns schon länger ein beliebtes Format. Nach 15 Jahren war es aber an der Zeit für ein neues Konzept und eine neue Optik", sagt TTM-Geschäftsführer und Kulturdezernent Thomas Egger zur Entstehungsgeschichte der Comic-Rätseltour.
Mit "Ro-Man" können nun also Einheimische und Besucher bis zu 26 historische Ecken in Trier erkunden. "Bei einigen Rätseln kann man das Handy zu Hilfe nehmen. Andere haben wir bewusst so gestellt, dass man vor Ort genau nachsehen muss", sagt Paula Kolz vom TTM-Marketing, die für das inhaltliche Konzept verantwortlich ist. Da ihr Ehemann bei der Ausschreibung für die Illustration den Zuschlag erhielt, konnte in der Entwicklungsphase vieles über den "kleinen Dienstweg" geklärt werden. Am Ende der Rallye wirft "Ro-Man" übrigens selbst noch einige Rätsel auf. Warum konnten sich die römischen Legionäre keine Pizza leisten? Und was ist eigentlich aus dem Goldschatz der Stadt geworden? Die humorvollen Antworten gibt's im Comic. ten

Das Heft ist unter anderem bei der Tourist-Information an der Porta Nigra in Trier zum Preis von 5,95 Euro erhältlich. Für Schulklassen gibt es ab zehn Teilnehmern einen Rabatt-Preis von 4,95 Euro.