Mit lebensnahen Themen zum Abitur

TRIER. Der Bereich Gesundheit und Soziales betrifft jeden. Mit der Vermittlung von Kenntnissen in lebensnah angelegten Schulfächern bietet das berufliche Gymnasium eine reizvolle Alternative auf dem Weg zur Allgemeinen Hochschulreife.

Wer kennt sie nicht, die Qual der Wahl? Jeder Schüler muss am Ende der zehnten Klasse die Entscheidung treffen, ob er eine Ausbildung beginnt oder weiterhin die Schule besucht. Wer sich für die gymnasiale Oberstufe entscheidet, um die allgemeine Hochschulreife zu erreichen, kann in Trier einen in Rheinland-Pfalz einzigartigen Bildungsgang wählen. Das berufliche Gymnasium der Berufsbildenden Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege bietet seit 1997 mit der Fachrichtung Gesundheit und Soziales eine Alternative zum allgemeinbildenden Gymnasium und den Fachgymnasien für Technik oder Wirtschaft. "Mit Leistungskursen wie Psychologie, Pädagogik und Gesundheit bieten wir den Schülern ein lebensnahes Fächerangebot", sagt Studiendirektor Hartwig Schmidt. Es sind Themen, die von den Schülern in einem individuellen Bezug gesehen werden. "Man lernt hier was fürs Leben", meint Yvonne Bitdinger aus der dreizehnten Klasse. "Es sind keine Themen, für die man lernt, eine Arbeit schreibt und sie dann wieder vergisst." In einem fächerübergreifenden Ansatz lernen die Schüler durch das Erkennen von soziologischen und medizinischen Zusammenhängen, mit gesundheitlichen Problemen des täglichen Lebens umzugehen. Das Ziel der Gesundheitsförderung und der präventiven Fürsorge wird mit dem eigenen Lebensstil in Bezug gesetzt. Die reflexive Betrachtung der Bereiche Gesundheit und Soziales fördert den fachkundigen Blick für Probleme der Allgemeinheit. "Man schult den Blick für das Wesentliche", sagt Sandra Haberstroh aus der dreizehnten Klasse.Fürs Leben lernt man, nicht für die Schule

Der Schwerpunkt Gesundheit und Soziales ist für Studiendirektorin Doris Bitter-Ruhmann mehr als eine Alternative: "Wir haben die gesellschaftliche Notwendigkeit gesehen, denn gerade aufgrund der demographischen Entwicklung besteht ein großer Bedarf an qualifizierten Personen, die in sozialpflegerischen Bereichen tätig werden, sei es als Erzieher, Pfleger oder Arzt." Neben der Allgemeinen Hochschulreife vermittelt das berufliche Gymnasium berufsbezogene Fachkenntnisse. Schüler und Schülerinnen wie Sarah Plein nutzen die Möglichkeit, die eine Ausrichtung auf die Bereiche Gesundheit und Soziales nach der zehnten Klasse mit sich bringt. "Wenn ich mir in der Schule schon Vorkenntnisse holen kann, hab´ ich es im Studium einfacher." Doch auch außerhalb der beruflichen Tätigkeiten sind die erworbenen Kenntnisse von goßem Wert. Die Bereiche Gesundheit und Soziales berührten jedes Mitglied der Gesellschaft, denn in Fragen der Erziehung, der Gesundheitsvorsorge und -pflege, der Ernährung und des Umweltschutzes müssten "fachkundige und wertbewusste Entscheidungen" getroffen werden, erläutert Schulleiter Frank Adolph. Diese könnten zur Zufriedenheit des Einzelnen und damit auch zum Frieden in der Gesellschaft beitragen. Der Praxisbezug wird in schulinternen Projekten hergestellt. So sind die Schüler aktiv an der Entwicklung und Qualitätssicherung der Schule beteiligt. "An den Reaktionen der Schüler merken wir, dass wir richtig liegen", fügt Hartwig Schmidt hinzu. Diese Einschätzung ist keineswegs einseitig. Es sei eine Freude, die Schüler zu unterrichten findet auch Schulleiter Adolph. Da alle Schüler von vorn anfangen, sei die Motivation gerade zum Neubeginn sehr groß. "Die Erfahrung, dass sowohl Schüler als auch Lehrer von ihrer Sache überzeugt sind", sorgt nach seiner Meinung "für ein gemeinschaftliches Interesse am Lehrstoff". Information bei der BBS für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege, Deutschherrenstraße 31, 54290 Trier oder unter Telefon 0651/7184014.

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