Mit Liedern gegen den Seelenschmerz

Trier · Mama hat Krebs - die Diagnose ist ein Schock. Die Beratungsstelle Papillon in der Krahnenstraße in Trier hilft Kindern, mit dieser schwierigen Situation umzugehen. In den Herbstferien startet ein zweitägiger Musikworkshop - damit in Liedern ausgedrückt werden kann, wofür manchmal die Worte fehlen.

 Musikmachen, um auszudrücken, was mit Worten allein oft schwerfällt – das werden Kinder bei der Beratungsstelle Papillon in den Herbstferien können. Symbolbild: Verein

Musikmachen, um auszudrücken, was mit Worten allein oft schwerfällt – das werden Kinder bei der Beratungsstelle Papillon in den Herbstferien können. Symbolbild: Verein

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"

Trier. Lenas Mutter hat Krebs. Statt um Jungs und coole Klamotten drehen sich die Gedanken der Zwölfjährigen seit der niederschmetternden Diagnose häufig um Operationen und Tod. "Wir haben festgestellt, dass Musik für Lena eine gute Möglichkeit war, um sich abzulenken", sagt Xenia Englberger von der Beratungsstelle Papillon. Dort haben zwei Psychologinnen ein Ohr für die Ängste und Sorgen der Kinder krebskranker Eltern, sie klären altersgerecht über die Erkrankung und medizinische Maßnahmen sowie deren Nebenwirkungen auf. Sie sind da, wenn die Kinder schlimmstenfalls von ihrer Mutter oder dem Vater Abschied nehmen müssen. Zurück zu Lena: Als die Prognose ihrer Mutter schlechter wurde, hat das Mädchen Passagen in Liedern entdeckt, die ihre Traurigkeit oder das Vermissen der Mutter, wenn sie wieder im Krankenhaus war, ausdrückten. Sie hat begonnen, selbst Liedtexte zu schreiben. "Viele Kinder identifizieren sich mit den Songtexten ihrer Lieblingskünstler und finden hierüber und über das Musikmachen einen Weg, zu vermitteln, welche Gedanken und Gefühle sie beschäftigen", sagt Englberger. Deshalb hat das Papillon-Team einen Musikworkshop organisiert. Philipp Godart, Profimusiker aus Köln, wird während den kommenden Herbstferien mit seinem Tourbus, einem mobilen Tonstudio, in der Krahnenstraße haltmachen. Dann werden Kinder wie Lena mit Hilfe des Profimusikers ihr eigenes Lied schreiben, die entsprechende Melodie dazu kreieren und das Lied professionell aufnehmen. Sogar ein Video soll gedreht werden, verrät Xenia Englberger. Das Projekt habe noch einen weiteren positiven Effekt: Die Kinder könnten erfahren, dass sie mit ihrer Lebenssituation nicht alleine seien. Sie könnten sich mit anderen Kindern in ähnlicher Situation austauschen und einen gemeinsamen Weg finden, ihre Geschichten zu erzählen - und in Form von Musik und Songtexten ausdrücken. TV-Leser können das Meine-Hilfe-zählt-Projekt unter dem Namen "Mein Beat - mein Leben! Musikworkshop für Kinder krebskranker Eltern" (Projektnummer 46479) unterstützen. Der Musikworkshop kostet mit allem, vom Honorar des Profimusikers bis zur Verpflegung der Kinder, rund 2400 Euro - damit auch Lena in Liedern ausdrücken kann, wofür ihr die Worte fehlen. volksfreund.de/meinehilfeExtra

Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken, abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet, der Trierische Volksfreund trägt die kompletten Transferkosten.Extra

Die Beratungsstelle "Papillon - für Kinder krebskranker Eltern" wurde 2007 vom Verein "Von Betroffenen für Betroffene" ( <%LINK auto="true" href="http://www.annas-verein.de" text="www.annas-verein.de" class="more"%> ) ins Leben gerufen und seither finanziert. Von Anna Becker im Jahr 2000 nach eigener Krebserkrankung gegründet, haben es sich ihre Eltern und die anderen Vorstandsmitglieder des Vereins auch nach Annas Tod 2003 zur Aufgabe gemacht, Einrichtungen zu unterstützen, die von Krankheit betroffene Familien begleiten. kat

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