Mit Mantel und Uniform ganz nach oben

Trier · 400 Modeschulen aus 34 Ländern haben am Frankfurt Style Award, einem deutschen Modepreis, teilgenommen. Unter den 56 Finalisten sind auch zwei Modedesign-Studenten der Hochschule Trier, Franz Schmidt und Fabian Schmidt. Der TV hat die beiden vor dem großen Finale getroffen.

 Entspannt ins Finale: Franz Schmidt (links) und Fabian Schmidt (rechts) sind mit ihren Entwürfen beim Frankfurt Style Award dabei. TV-Foto: Louisa Klein

Entspannt ins Finale: Franz Schmidt (links) und Fabian Schmidt (rechts) sind mit ihren Entwürfen beim Frankfurt Style Award dabei. TV-Foto: Louisa Klein

Trier. Mode war schon immer ihr Ding, da sind sich Fabian Schmidt und Franz Schmidt einig. Nun studieren beide Modedesign an der Hochschule Trier und haben es in das Finale des Frankfurt Style Awards geschafft, einem Modewettbewerb für junge Kreative (siehe Extra).
Anders, als es der gleiche Nachname suggeriert: Die beiden sind nicht miteinander verwandt. Fabian kommt aus Saarbrücken, Franz aus Dresden, beide verschlug der gemeinsame Studiengang nach Trier. Hier bereiten sie sich auf das Finale des Wettbewerbs vor. Von den 400 Teilnehmern treten die 56 besten Studenten im Finale am 26. September noch einmal gegeneinander an. Das Motto des auf Internationalität ausgerichteten Wettbewerbs lautet "United Diversity", also "Vereinte Vielfalt" und ist in drei Unterkategorien eingeteilt: Uniform soll die klassische Einheitskleidung neu interpretieren, während die Kategorie Unisex sowohl für Frauen und Männer gleichermaßen tragbar sein soll. In der letzten Kategorie, Unicult, geht es um die Verehrung des einzigartig Schönen.
Franz Schmidt steht mit seinem Entwurf "Gated Communities" in der Kategorie Uniform im Finale. Er studiert im vierten Semester Modedesign und hatte schon früh Zugang zu Mode, denn seine Mutter arbeitet als Maßschneiderin.
Die Idee zu seinem Entwurf kam ihm auf einer Brasilien-Reise in den sogenannten Gated Communities, in denen sich die reichere Bevölkerung, die alle den gleichen Lebensstil pflegen, von der ärmeren abschottet.

"Mein Entwurf greift zwar eine Ästhetik auf, regt aber zum Nachdenken an statt zur Verherrlichung", sagt Franz Schmidt über seinen Entwurf, einen Mantel. Den oberen Teil hat Schmidt mit einem Acryl-Gemisch bestrichen, das aussieht wie Beton, der untere Teil ist aus einem Kaschmir-Gemisch. "Durch die abnehmbare Krempe ist der Blick eingeschränkt, so soll das Gefühl des sich Versteckens, das man in den Gated Communities hat, ausgedrückt werden", erklärt er.
Der Entwurf von Fabian Schmidt ist dagegen eher schlicht und klassisch gehalten. Nach einem Praktikum bei der Designerin Esther Perbandt konzentriert er sich auf Unisex-Entwürfe. Er tritt mit einer wollenen Herrenweste mit Lederkragen an, die sowohl Frauen als auch Männer tragen können. Die Weste hat klassische Leistentaschen, dazu gehört noch eine Hose mit Paspeltaschen. "Dass ich ins Finale gekommen bin, ist eine tolle Bestätigung für mich", sagt Fabian Schmidt.
Dass der Wettbewerb international ist, war für beide ein Grund, daran teilzunehmen. Passend dazu findet das Finale im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens statt. Die beiden Studenten schauen dem 26. September entspannt entgegen und hoffen, an den Erfolg ihrer Vorgänger anknüpfen zu können: Vor einigen Jahren haben Studenten der Hochschule Trier einen der Preise mit nach Hause gebracht.
Mehr Infos: <%LINK auto="true" href="http://www.frankfurtstyleaward.com" class="more" text="www.frankfurtstyleaward.com"%>

Extra

Der Frankfurt Style Award ist ein internationaler Nachwuchswettbewerb für Studenten und Schüler des Faches Modedesign und wird seit 2008 jedes Jahr vergeben. Der erste Preis ist mit 1500 Euro Preisgeld dotiert, der zweite Preis mit 1000 Euro und der dritte Preis mit 500 Euro. Hinzu kommt jeweils die Möglichkeit, verschiedene Praktika im Bereich Modedesign zu absolvieren. lok

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