Leiwen. "Gute Musik wischt den Staub von der Seele", hatte der Präsident der Winzerkapelle, Berthold Biwer, zu Beginn des Konzertes versprochen. Damit schien er vollkommen recht zu haben, denn die Zuhörer waren von der professionellen Leistung begeistert. Dies bekundeten sie mit Bravo-Rufen und lautstarkem Applaus.
Der musikalische Leiter der Kapelle, Emil Sirakov, hatte die rund 40 Musiker in zahlreichen Proben bestens auf den großen Auftritt vorbereitet. "Ich freue mich über die guten und standesgemäßen Leistungen meiner jungen Musiker", sagte der Berufsmusiker. Tatsächlich ist das Durchschnittsalter im Leiwener Orchester sehr niedrig. Sirakov sagt: "Mit meinen 65 Jahren bin ich mit großem Abstand der älteste Aktive im Verein."
Bevor das Hauptorchester seinen großen Auftritt hatte, gefiel zunächst das Jugendorchester unter dem Dirigat von Björn Jostock. Nach drei vorgetragenen Werken, dazu gehörte auch das bekannte Stück "Lord of the Dance", kamen die jungen Musiker nicht ohne Zugabe von der Bühne. Die Winzerkapelle begann ihr Konzert mit drei Werken der gehobenen Klasse. Insbesondere auf das Stück "Lord Tullamore", es erzählt von einer Reise durch Irland, wies Sirakov hin. Es sei für die Oberstufe geschrieben und damit eine besondere Herausforderung für die Leiwener Musiker, die sie aber bestens meisterten. Nach der wohlverdienten Pause spielte das Orchester leichte Kost auf. Zu hören waren bekannte Stücke wie "Flower Power", "Les Misérables" oder auch die bekannte "Amsel Polka" von Ernst Mosch. Militärmarsch trifft Swing hieß es bei dem abschließenden Stück "Alte Kameraden in swing" von Carl Teike. Der gelungene Konzertabend, durch den Natascha Weis und Hanna Junk führten, endete nach den frenetischen Zugaberufen mit dem traditionellen Marsch "Hoch Heidecksburg" und der Bestseller-Polka "Bömischer Traum".
Seit nunmehr 80 Jahren prägen Tradition, Stimmung, Spaß an der Musik und ein harmonisches Miteinander die Winzerkapelle. Neben Jahreskonzert, Weinfest und eigenen Veranstaltungen im ganzen Jahr ist der Musikverein auch über den Weinort hinaus bei zahlreichen Anlässen und Festen präsent, um mit einem vielseitigen Repertoire die Zuhörer zu erfreuen. dis
Präsident Berthold Biwer ehrte in seiner Funktion als Vorsitzender der Gruppe Mosel-Ruwer im Kreismusikverband Trier-Saarburg einige Musiker: 30 Jahre musizieren Stefanie Bollig-Schimpchen und Jürgen Schimpchen. Für 20-jährige Treue erhielt Carlo Weis eine Auszeichnung; die Jugendnadel für zehnjährige Mitgliedschaft erhielten Matthias Gödert und Alexander Kort. dis