Mit Netz auf Zander und Rotauge

Es gibt sie noch: Berufsfischer an der Mosel. Zehn Familienbetriebe fangen schmackhafte Fische für Gastronomie, Fischgeschäfte und Endverbraucher.

Trier/Obermosel. Wenn in den regionalen Gastronomiebetrieben Fischgerichte auf der Speisekarte stehen, stammt der Fisch oft aus der Mosel. Es gibt noch Berufsfischer, die den Fisch für Spezialitäten wie die an der Obermosel bekannte "Friture" oder den an der Untermosel beliebten Räucher- oder Brataal liefern. Bei allen Berufsfischern handelt es sich um Familienbetriebe, die diese Arbeit allerdings oft nur noch im Nebenerwerb betreiben. Ihre Fanggründe sind die Strecken zwischen den einzelnen Staustufen der Mosel. Zehn Familienbetriebe haben jeweils die zu einer Staustufe gehörende Wasserfläche der Moselstrecke gepachtet. Zander ist wichtig für die Gastronomie an der Mosel

Dort fahren die Fischer zu den besonders gute Fänge versprechenden Stellplätzen. Das sind bevorzugte Aufenthaltsorte der Fische - beispielsweise durch tieferes Wasser, Strömungsverhältnisse oder Bacheinläufe. Die Fische werden wie seit Jahrtausenden üblich mit Reusen oder Netzen gefangen. "Die Fischer, die vom Boot aus ihre Netze auswerfen, tun dies auf gleiche Art und Weise wie die Fischer im Mittelmeerraum", sagt Christoph Barden von der Berufsfischervereinigung Rhein-Mosel 1909 e.V.. Wegen der Staustufen fließt das Wasser heute langsamer und ist trüber als vor der Kanalisierung. Das blieb nicht ohne Folgen: Die von Gourmets geschätzten Hechte mögen das trübere Wasser weniger, ihre Zahl nahm nach der Kanalisierung ab. Die Zander hingegen schätzen trüberes Wasser und sind ein wichtiger Fisch für Gastronomie und Berufsfischer. Welse gehörten früher selten zum Fang, heute sind sie in der Mosel präsenter. Da sie geschätzte Speisefische sind, freuen sich Gastronome über nicht zu große Exemplare - Welse können drei Meter lang werden. Angesichts der gewachsenen Tradition der Berufsfischer sieht Christoph Barden ihrer Zukunft gelassen entgegen. Es werde keine großen Veränderungen geben, sagt er - es sei denn, denn Wasserqualität oder Fischbestand änderten sich dramatisch.

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