Mit Projekten, Filmen und Theater gegen Gewalt von rechts

Seit 2002 bietet der kriminalpräventive Rat Triers Aktionswochen gegen Gewalt an Schulen an. In diesem Jahr bieten die Hauptschulen ein umfangreiches Programm. Höhepunkt ist das Theaterstück "Theatertill".

Trier. (hpl) "Wehret den Anfängen", sagt Triers Polizeipräsident Lothar Schömann mit Blick auf die turnusgemäß angebotene Projektwoche der Trierer Hauptschulen gegen Gewalt, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit. Zwar sei in der Statistik eine leichte Verringerung rechtsextremistischer Gewalttaten (2007: 319 Delikte, 2009: 270 Delikte) zu verzeichnen, aber dies seien letztlich nur die Vorfälle, die bei Polizei und Staatsanwaltschaft aufschlagen.

Dabei fängt Gewalt schon in einem viel früheren Stadium an. "Ich höre zum Beispiel manchmal die Wörter ‚Du Jude', die als Schimpfwort gebraucht werden", berichtet Lehrer Reinhold Ruf-Haag aus seiner Berufserfahrung. Häufig werden solche Worte ohne Hintergrundwissen ausgesprochen. Und wenn ein Schüler daraufhingewiesen wird, an welch schreckliches Kapitel der deutschen Geschichte die Nutzung dieses Wortes als Schimpfwort erinnert, dann, so versichert Ruf-Haag, erlebe er sehr oft Bestürzung und Einsicht bei seinen Schülern.

Und genau an diesem Punkt will die Aktionswoche ansetzen, an der sich vom 2. bis 5. November zahlreiche Hauptschulen beteiligen. Neben Projekten in den einzelnen Klassen, von Kurzfilmen über Zeitzeugengespräche mit einem Überlebenden des Holocaust, ist die Aufführung des Theaterstücks "Theatertill" ein wesentlicher Bestandteil der Woche. Das Theaterstück wird in der Hauptschule St. Maximin aufgeführt und von allen beteiligten Klassen besucht.

Die "Trierer Aktionswoche gegen Gewalt, und Rechtsextremismus" wird vom Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus im Kriminalpräventiven Rat der Stadt Trier initiiert. In den Jahren 2002 bis 2009 wurden nacheinander jeweils Themenwochen an Gymnasien, den Berufsbildenden Schulen, Hauptschulen und Fördernden Schulen angeboten.

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