Mit Rebensaft und Sangeskraft: Seit 1949 locken Wein und Musik Tausende von Gästen nach Olewig
Trier-Olewig · Wenn im "Grinzing von Trier" gefeiert wird, dann steht natürlich der Rebensaft im Mittelpunkt. Zum Olewiger Weinfest vom 31. Juli bis zum 3. August gehören aber auch die musikalischen und kulinarischen Angebote sowie ein großes Feuerwerk.
Von den großen Trier er Festen ist es das mit der längsten Tradition: das Olewiger Weinfest, das bereits seit 1949 gefeiert wird - "jedes Jahr, ohne Unterbrechung", wie Organisator Franz Kick betont. Persönliche Erinnerungen hat der Geschäftsführer der Vereinigung der Trier-Olewiger Winzer an die erste Auflage aber nicht. Zwar erblickte er in jenem denkwürdigen Jahr das Licht der Welt, "aber erst nach dem Weinfest!", wie er lachend bemerkt. Dafür kennt er noch gut die Preise aus den 1950er Jahren: "25 Pfennig für ein Probiergläschen" habe der Wein damals gekostet. Statt einer offenen Bühne gab es damals noch ein Festzelt - eines, in dem immerhin 1000 bis 1200 Gäste Platz fanden. Der Vorteil: Auch bei einem Regenschauer blieben alle trocken. "Mit der Bühne sind wir heute sehr vom Wetter abhängig, das ist immer ein bisschen Risiko", sagt Kick. Denn schnell ist nicht nur das Fest, sondern auch die Bilanz verhagelt. Aber: "Es war nie so, dass man vier Tage Regen hatte", stellt der Organisator erleichtert fest.
Das Weinfest ist eine von vielen Musikern gern genutzte Gelegenheit, sich öffentlich zu präsentieren, und damit fast schon ein Selbstläufer. "40 bis 50 Angebote von Bands" gehen laut Kick inzwischen in jedem Jahr ein. Zum Zug kommen dabei vor allem Coverbands aus der Region, die den Geschmack eines breiten Publikums treffen. Am Sonntag bekommen zudem junge Künstler die Chance auf einen Auftritt: Schüler der Modern Music School werden dann die Bühne erobern. Außerdem gehört das Fassrollen fest zum Sonntagsprogramm. Teams, die gerne mitmachen möchten, können sich noch dafür anmelden. Der Montag ist dann traditionell der Tag der Trie rer - auch musikalisch: Achim Weinzen und Steff Becker werden dabei sein, und zum Auftakt ist am späten Nachmittag ein Auftritt von Tenor Thomas Kiessling geplant. Ein bereits traditioneller Höhepunkt steht dagegen gleich am ersten Tag des Festes an, wenn am Freitag um 23 Uhr das Feuerwerk über den Weinbergen beginnt.
Eine Weinkönigin gab es übrigens auch schon bei der ersten Ausgabe des Festes 1949. Ihre Krönung war einer der Höhepunkte, so wie es in vielen Orten an der Mosel noch heute ist. "Aber in Trier ist das ein bisschen anders", stellt Organisator Kick fest. "Man wollte weg von diesem Kommersabend", erzählt er. Die inzwischen praktizierte Trennung mit der Krönung am Mittwoch vor dem Fest und der großen Party von Freitag bis Montag habe sich daher bewährt. Neben den vier Mitgliedern der Vereinigung der Trier-Olewiger Winzer - die Weingüter Schleimer, Georg Fritz von Nell, St. Annenhof und Peter Terges - beteiligt sich auch das Weingut Deutschherrenhof am Fest. Zum Wein gehört natürlich auch das kulinarische Angebot, bei dem Kick auf Qualität und Vielfalt setzt: Von der obligatorischen Bratwurst bis zu chinesischen Spezialitäten ist für jeden Geschmack etwas dabei. daj
trier-olewiger-winzer.deExtra
... Franz Kick, den Organisator des Olewiger Weinfests Weshalb sollte man das Olewiger Weinfest auf keinen Fall verpassen? Wegen der Vielfalt der Weine, wegen der guten Musik und wegen des guten Essens! Was war Ihr schönstes Erlebnis beim Olewiger Weinfest? Das Schönste ist für mich immer am Samstag der Gang von Hof zu Hof mit der Weinkönigin, dem Schirmherrn und den Gästen aus unserer elsässichen Partnergemeinde Barr. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich würde gern mal ein Weinfest erleben mit schönem Wetter über volle vier Tage. daj
