Mit Stern, Spendendose und Kreide

Bei eisigen Temperaturen waren 95 Kinder und Jugendliche in Schweich und Issel einen ganzen Tag lang als Sternsinger auf dem Weg, um für das päpstliche Missionswerk der Kinder zu sammeln und ihr "c+m+b" ("Christus mansionem benedicat", zu Deutsch: "Christus segne dieses Haus") an die Haustüren zu schreiben.

 Ansturm beim gemeinsamen Mittagstisch: Bei den Eistemperaturen draußen freuen sich die Sternsinger auf ein warmes Würstchen, Pommes Frites und einen heißen Tee. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Ansturm beim gemeinsamen Mittagstisch: Bei den Eistemperaturen draußen freuen sich die Sternsinger auf ein warmes Würstchen, Pommes Frites und einen heißen Tee. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. (sbn) Die meisten fühlen sich beim morgendlichen Ankleiden im Pfarrheim St. Martin wie aufgepumpte Textil-Michelin-Männchen. Skiunterwäsche, Rolli, Thermopullover, Daunenjacke. "Ich kann mich zwar nicht mehr bewegen, aber dafür ist mir warm", sagt die 14-jährige Sara lachend, während sie sich den leopardenfellgemusterten Umhang umbindet und die goldene Krone aufsetzt. Die anderen aus der Gruppe sind auch fertig, flachsen über den Turban von Jan und das rote Blütengewand von Carla. Das Outfit animiert die Teenager an diesem Morgen zwar zu mancherlei Witzen, ist aber "völlig sekundär", wie es Sophia formuliert. Sie kennen das Leitwort "Kinder finden neue Wege" der diesjährigen 52. Aktion des Dreikönigssingen und wissen, für wen sie sich engagieren.

"Diakon Lequen hat uns einen Film über das Leben der Kinder im Senegal gezeigt", erzählt der 12-jährige Mario. "Das hat mich berührt, die Kinder haben mir leidgetan. Ich mache das heute gerne, auch wenn das der letzte Ferientag ist."

Zum ersten Mal dürfen in Schweich und Issel die Kommunionkinder mitgehen. Die achtjährigen Tim und Anton haben ihr Sprüchlein fleißig gelernt und freuen sich, wie nett die meisten zu ihnen sind.

Den im Sternsingen erfahrenen Großen fällt auf, dass die Leute mehr spenden als in den Vorjahren. "Viele geben Scheine, auch große Scheine, allerdings läuten wir oft an Türen, die nicht aufgemacht werden", sagt der 16-jährige Aaron. "Immer mehr Frauen gehen arbeiten, sind wochentags nicht zu Hause. Da wäre es vielleicht besser, wir würden an einem Wochenende sternsingen."

Am Abend ziehen die 95 bunt gekleideten Sternsinger aus Schweich und Issel im feierlichen Schlussgottesdienst in großer Prozession durch die Kirche und bringen ihre Sammeldosen an den Altar.

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