Mit Stimmung oder ohne …

Seltsame Stimmungsschwankungen in den letzten Tagen vor Weihnachten: Einerseits erleben viele genauso viel Hektik wie immer; letzte Geschenke sind mal wieder auf den letzten Drücker zu besorgen, das Jahresende und der verdiente Urlaub sind vorzubereiten: das stresst. Verstärkt ist der Stress durch die Verkehrsverhältnisse mit all den Unsicherheiten: Fährt der Bus? Komme ich mit dem Auto durch? Genau im Wetter und in der Schnee-Verkehrslage stecken aber gerade auch die Gegenstimmen: So viel Schnee macht die ganze Landschaft schön - und auch die Stadt.

Zugleich zwingt der Schnee eigentlich dazu, ein bisschen Tempo rauszunehmen aus dem Alltagsleben. Tempo raus auch aus den Weihnachtsvorbereitungen. Wäre doch schön - warum nur kritisieren Trierer Kaufhausleute, dass die Fußgängerzone nicht blitzeblank ist?

Die Stimmungslage bleibt zwiespältig - und das ist gut so. Weihnachten ist gerade dadurch ein Fest der Hoffnung; der Hoffnung, dass Gott in den ganz normalen Alltag hereinkommt, einbricht sozusagen in die so gebrochene Welt, in der die Menschen heute leben - hier an der Mosel und weltweit. Weihnachten trifft uns eben oft "nicht in der richtigen Stimmung" ...

Aber vielleicht erlebt man ja die Herausforderung und die Verheißung einfach besonders intensiv, die in der Weihnachtsbotschaft drinsteckt: "Friede den Menschen". Wer gerade das Gegenteil in sich und um sich herum hat, kriegt es stärker mit als Menschen, für die schon alles in Ordnung ist. Gottes Ankunft in der Unordnung - die ist angesagt heute. Auch in diesem Sinne: Ein gutes Weihnachtsfest allen - mit oder ohne "Stimmung"! Altfried G. Rempe, Pastoralreferent Trier

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