Mit Stöckelschuhen auf Römerpflaster

Trier · Bei strahlendem Sonnenschein sind mehr als 40 Models am Samstag über Triers längstem Laufsteg stolziert und haben tragbare Mode aus über 20 Läden in Trier präsentiert. Die City-Initiative Trier ist sehr zufrieden mit der Resonanz.

Trier. Kurz vor 14.30 Uhr auf dem Hauptmarkt: ein weißes Zelt, eine Bühne und ein 300 Meter langer roter Catwalk, der fast bis zur Porta Nigra führt. Rechts und links davon Absperrungen mit dicken Kordeln, dahinter zahlreiche Stadtbummler, die den Auftritt der mehr als 40 Models erwarten. Die Sonne scheint vom Himmel und sorgt für Laune.
Im Zelt fächern sich die Models Luft zu, unter ihnen auch Frauen, die zum ersten Mal über einen Catwalk gehen. So wie Hanne Lang aus Ehrang: "Meine Freundin hat mich als Model vorgeschlagen. Jetzt mache ich hier mit", lacht die 80-Jährige, mit Abstand das älteste Model. Als um 14.30 Uhr der Moderator Chris Schmidt die ersten Mannequins ankündigt, bleiben auf der "Sim" immer mehr Menschen stehen.
Eine weibliche Gruppe aus Frankenthal applaudiert einem männlichen Model in einem gold-glänzenden Anzug. Die vier Damen haben sichtlich Spaß an der Veranstaltung. 50 Meter weiter: "Schönes Kleid", sagt eine Frau mittleren Alters zu ihrem Mann. Der schaut dem eleganten Model im nachtblauen Abendkleid noch lange hinterher. Junge Männer schießen Handyfotos und einige Muttis rufen verzückt "süß" beim Anblick der drei jüngsten Models, die erst fünf, sechs und sieben Jahre alt sind und mit roten Luftballons bewaffnet den Laufsteg erobern. Sie tragen "Schuhe für bedingungsloses Gehvergnügen", wie der Moderator ankündigt - davon dürfen die anderen Models auf ihren teilweise schwindelerregend hohen Absätzen nur träumen.Nicht alle sind Profis



"Der Bodenbelag ist mir zu uneben, alleine wäre ich nicht so sicher", sagt auch Hanne Lang und lässt sich bei der Präsentation ihres festlichen Outfits von zwei männlichen Models begleiten. Römerpflaster und Stöckel sind eine gefährliche Kombination.
Dass nicht alle Models Profis sind, ist gewollt und macht die Veranstaltung sympathisch. Mit diesen Frauen und Männern können sich die Menschen, die neben dem Catwalk stehen, identifizieren. Oktoberfestmode, Abendkleider, Jeans, Lederjacken, Handtaschen, Schuhe - alle Artikel kann man kaufen. Zahlreiche Geschäfte haben bis 22 Uhr geöffnet. Im Anschluss an die Modenschau spielt die Band Wireless-Acoustik.
Um 17 Uhr laufen die Models ein zweites Mal über den Catwalk. Jennifer Schäfer von der City-Initiative freut sich über die große Resonanz. "Es ist ein tolles Erlebnis bei diesem Wetter. Das haben die Models sich verdient. Die Parkhäuser sind voll und wir sind sehr zufrieden. Für Anregungen und Vorschläge sind wir offen."
volksfreund.de/fotos

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