Mit Tafeln gegen verirrte Lastwagen: Weiter Probleme mit festgefahrenen LKW in Aach

Aach · Damit sich LKW nicht mehr nach Aach (Kreis Trier-Saarburg) verirren und dort Schäden an Häusern anrichten, hat der Landesbetrieb Mobilität Trier neue Schilder aufgestellt. Trotzdem hat sich wieder ein Brummi festgefahren. Die Ortsgemeinde will das so nicht hinnehmen.

 Vorläufiges Ende einer Dienstfahrt: Vergangene Woche hat sich erneut ein LKW in Aach festgefahren. Foto: Feuerwehr Aach

Vorläufiges Ende einer Dienstfahrt: Vergangene Woche hat sich erneut ein LKW in Aach festgefahren. Foto: Feuerwehr Aach

Foto: (h_tl )

Wieder einmal Glück gehabt. Das werden sich viele Aacher nach dem Feuerwehreinsatz vor wenigen Tagen gedacht haben. Wieder einmal hatte sich ein LKW festgefahren. Der Fahrer hatte offensichtlich so lange hin- und herrangiert, bis irgendwann nichts mehr ging. Die Freiwillige Feuerwehr Aach musste anrücken, weil der Dieseltank aufgerissen war. Zudem musste der LKW mit einem Kran geborgen werden.
Ortsbürgermeisterin Claudia Thielen sagt: "Das ist das zweite Mal, dass sich während meiner Amtszeit an dieser Stelle ein LKW festfährt."

Wenn man bedenkt, dass Thielen noch gar nicht so lange im Amt ist und es an anderen Stellen im Dorf ebenfalls massive Probleme mit Lastwagen gibt, ist es nachvollziehbar, wenn sie sagt: "Bisher hat es nur Sachschaden gegeben. Ich befürchte, dass irgendwann ein Kind verletzt wird. Oder noch Schlimmeres passiert."

Gemeinsam mit einigen anderen Bürgern will sie dafür sorgen, dass weniger fehlgeleitete LKW in den Ort kommen. Denn viele Fahrer wollen gar nicht nach Aach, sondern vertrauen ihren Navigationsgeräten, die sie auf die parallel zur B 51 verlaufenden Landesstraßen 43 und 44 leiten.

Nach Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) hat diese Behörde aus ihrer Sicht alles getan, damit sich LKW in Aach nicht mehr verirren. Gemeinsam mit den Straßenverkehrsbehörden habe der LBM sowohl die Beschilderung ergänzt als auch erweitert.

"Diese Beschilderung ist nach mehrfacher Überprüfung schlüssig und korrekt", teilt die Behörde auf Anfrage mit. LKW-Fahrer aus Richtung Bitburg würden bis zum für den Schwerverkehr gesperrten Trierer Berg an mehr als zehn Sperrschildern vorbeifahren. LKW aus Richtung Luxemburg würden an der Anschlussstelle Trier Richtung Bitburg/A 60 geleitet.Navigationsgeräte sind schuld

Laut Landesbetrieb werden LKW-Fahrer auch durch falsch programmierte Navigationsgeräte nach Aach geleitet. Diese Geräte würden zudem innerhalb von Aach sogar weiterführende Routen über Gemeindestraßen und Wirtschaftswege vorschlagen. Die Programme der Geräte werden von international tätigen Firmen erstellt. Der LBM habe keinen Einfluss auf die Routenführung der Navigationsgeräte.

Der TV hat nachgehört. Sebastian Kurme ist Pressesprecher der Here Deutschland GmbH, die Kartenmaterial für Navigationsgeräte zur Verfügung stellt. Er sagt: "Behörden gehören grundsätzlich zu den zentralen Quellen für die Erstellung und Aktualisierung unserer Karten." Jeden Tag würden Millionen an Änderungen in der globalen Kartendatenbank aufgenommen.

Kurme verweist darauf, dass sich Navigationsprogramme für LKW und PKW unterscheiden, da es für Lastwagen oft zusätzliche Restriktionen gibt. Den Hinweis, dass die Strecke zwischen Aach und dem westlich gelegenen Neuhaus nur ein schmaler Wirtschaftsweg und somit nicht für den normalen Verkehr geeignet ist, will er an die zuständigen Kollegen weiterleiten. Dieser Wirtschaftsweg ist der Grund, warum in der Aacher Ortsdurchfahrt LKW scharf abbiegen und schon mehrfach Häuser beschädigt haben.Gemeinde will neue Schilder

Auch Ortsbürgermeisterin Thielen möchte auf die Firmen zugehen, die das Kartenmaterial bereitstellen. Damit nicht genug. Zwar ist der Landesbetrieb Mobilität der Ansicht, dass "eine weitere Beschilderungsverdichtung nicht mehr zielführend" ist.

Dies sehen die Aacher anders. Sie wollen große Warnschilder beschaffen, die LKW-Fahrern deutlich machen sollen, dass sie vom rechten Weg abgekommen sind. Es sind die gleichen Hinweistafeln, die Autofahrer davon abhalten sollen, durch falsches Auffahren auf Autobahnen zu Geisterfahrern zu werden. Diese sollen so platziert werden, dass die Fahrer gar nicht erst auf die Idee kommen, sich im Dorf zu verirren.

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