Mit wenigen Mitteln viel Klang erleben

Trier · Musikinstrumenten aus aller Welt können schon kleine Kinder die erstaunlichsten Klänge entlocken. Das Beste daran ist: Viele kann man mit einfachen Mitteln herstellen. So hat der Verein Fidibus die Interkulturelle Musikwerkstatt Sing-Sang-Klang ins Leben gerufen, die nun als "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet worden ist.

 Musik als verbindende Sprache: Die „Interkulturelle Musikwerkstatt Sing-Sang-Klang“ des Vereins Fidibus ist von Uta Hemmerich-Bukowski (Mitte) als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Die Kinder zeigen ihre neuen Ocean Drums. TV-Foto: Dorothee Quaré

Musik als verbindende Sprache: Die „Interkulturelle Musikwerkstatt Sing-Sang-Klang“ des Vereins Fidibus ist von Uta Hemmerich-Bukowski (Mitte) als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Die Kinder zeigen ihre neuen Ocean Drums. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Beim Verein Fidibus in Feyen wird gebastelt und musiziert. Begeistert rasseln die Kinder mit ihren neu gebauten Ocean Drums - ihren Wellentrommeln, denen sie Meeresrauschen entlocken. Mit bunten Mustern bemalt, bestehen diese aus einem Plastik-Blumentopfuntersetzer, Glasperlen, Plexiglas und Buchfolie. "Ich habe schon zwei verschiedene Trommeln gebaut", berichtet Olivia (9). "Mir hat es heute Spaß gemacht!", sagt ihre gleichaltrige Freundin Yael, die sie zum ersten Mal begleitet hat.
Interkulturelle Musikwerkstatt Sing-Sang-Klang nennt sich das Projekt, das die erste Vorsitzende von Fidibus, Silvia Willwertz, vor knapp zwei Jahren als offenen Treff ins Leben gerufen hat. Uta Hemmerich-Bukowski vom Verein Jugend und Arbeit hat es nun als einen "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet und den Bau von Instrumenten mit 150 Euro gefördert. Im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" ist das "Netzwerk Stadt Trier und Landkreis Trier Saarburg" entstanden (der TV berichtete). Noch bis Jahresende möchte Uta Hemmerich-Bukowski Organisationen, Zusammenschlüsse und Initiativen auszeichnen, die sich nachdrücklich für Vielfalt, Toleranz und Demokratie einsetzen.
"Bei uns sind Familien aus 19 Nationen", sagt Musikpädagogin Silvia Willwertz. "Beim gemeinsamen Basteln und Musizieren hilft einer dem anderen, und man kommt miteinander ins Gespräch." Die Lieder sind international, etwa aus Afrika, Israel oder Griechenland. Auch die aus Natur- und Alltagsmaterialien geschaffenen Instrumente sind vielfältig: Aus Kanalrohren sind Trommeln entstanden, aus Kunststoffröhren Boomwhackers und Kazoos. "Es sind Instrumente, die die Familien nicht viel kosten, aber mit denen die Kinder viel Klang erleben können", sagt Willwertz. Zweimal in der Woche wird gegen Spenden zur Musikwerkstatt geladen. Die teilnehmenden Kinder sind ein bis etwa zehn Jahre alt. Wenn mit den Boomwhackers der Takt geschlagen und gesungen wird, machen die Kleinsten auf dem Arm von Mama, Papa oder Oma eifrig mit.
Michael Gissler begleitet heute seine Frau und die beiden Kinder zu Fidibus. "Super", findet er die Musikwerkstatt: "Die Kinder profitieren total davon. Zu Hause reproduzieren sie die Lieder, die hier gesungen werden und machen mit allem Geräusche." Sylvia Hollstein, die mit zwei Enkelkindern gekommen ist, sagt: "Wir haben hier eine ganz herzliche und entspannte Atmosphäre. Den Kindern macht es so viel Spaß!"
Die Musikwerkstatt bietet Fidibus auch als Kurs sowie als Projekt für Schulen und Kindergärten an. Infos unter www.fidibus-trier.de

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