Mit Worten pflegen

Trier · Das Patienten-Informationszentrum (Piz) des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier hat im November 2006 seine Arbeit aufgenommen. Bislang ist das PIZ die einzige Einrichtung ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Wie wichtig das Angebot für Patienten, Angehörige und Bürger ist, wurde einmal mehr bei einer Festveranstaltung im Brüderkrankenhaus deutlich.

Trier. Geht es um das Patienten-Informationszentrum, ist Aloys Adler so etwas wie ein Mann der ersten Stunde. Der Pflegedirektor des Brüderkrankenhauses zählte vor einem Jahrzehnt zu den Initiatoren des damals noch neuartigen Angebots. Wäre es nach ihm und dem Team des Zentrums gegangen, hätte das Piz längst Schule gemacht. "Doch unser Vorhaben ist bis heute einzigartig in Rheinland-Pfalz", stellte Adler mit einer Mischung aus Staunen und Stolz fest. Das Piz ist eine Informations- und Beratungsstelle für Interessierte aus der Bevölkerung, Patienten und deren Angehörige. Im freundlich gestalteten Beratungszentrum des Brüderkrankenhauses bietet ein vierköpfiges Team aus kompetenten Mitarbeiterinnen - allesamt examinierte, erfahrene und weiterqualifizierte Krankenschwestern - Informationen und Beratung zu Themen der Gesundheit, Prävention, Pflege sowie zum Umgang mit Erkrankungen. Die Palette reicht von Patientenverfügungen über Demenz und die Beantragung von Pflegestufen bis zu Tipps bei Ernährungsfragen oder Hilfe in Sachen Raucherentwöhnung. In enger Zusammenarbeit mit Pflegeexperten, Ärzten und unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus entwickelte das Piz eine Fülle laienverständlicher Ratgeber. Das Angebot wird rege genutzt. Es gehe "um Zuwendung zu den Menschen", betonte Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses. Die Arbeit des Piz stehe in der "großen Tradition des christlichen Auftrags, dem sich unser Haus verpflichtet fühlt", so Leineweber.
Unter dem Motto "Mit Worten pflegen" berichteten Pflegeexperten bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Piz über unterschiedliche Projekte. Ob Stoma- oder Wundberatung, Aromapflege oder die Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz - das vorgestellte Themenspektrum in der von Hedi Schuh, Bereichsleitung der Pflegedirektion und Leiterin des Gesundheitsmanagements des Brüderkrankenhauses, moderierten Runde, ist umfassend. Piz- Leiterin Marion Stein kündigte an, man wolle "Angehörige noch stärker in den Fokus nehmen" sowie "zugehende Beratungsangebote auf den Stationen" schaffen. Viel Lob hatte Professor Angelika Zegelin mitgebracht. "Ich bin immer wieder begeistert, was hier alles läuft", erklärte die Pflegewissenschaftlerin von der Universität Witten/Herdecke.
Angelika Zegelin hatte maßgeblichen Anteil daran, die Idee der Patienten-Informationszentren aus den USA nach Deutschland zu holen. red

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