Mitfahren und pendeln

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen wird das wichtig. Der Begriff nachhaltig kommt aus der Forstwirtschaft. Vereinfacht gesagt: Es wird nicht mehr Holz gefällt als nachwächst. Bei der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 wurde das Prinzip auf die Umwelt- und Entwicklungspolitik übertragen. Wie kann die Menschheit die Ressourcen der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Diese Frage wird seit der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen. In Trier vom gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). In loser Reihenfolge erklären LA-21-Mitglieder in einem TV-Gastbeitrag, wie sich Nachhaltigkeit konkret in der Region leben lässt. Heute: Sebastian Fellinger.

 Sebastian Fellinger.Foto: Privat

Sebastian Fellinger.Foto: Privat

Mobilität spielt in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Arbeitsplatz und Wohnort liegen immer seltener in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Somit bestimmt das Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zunehmend unseren Alltag. Wird zum Pendeln nicht auf das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zurückgegriffen, so fällt die Wahl in der Regel auf das Auto.
Nicht zuletzt wegen der steigenden Benzinpreise, sondern vor allem auch wegen der vom Auto verursachten Emissionen sollte ein jeder sein Nutzungsverhalten des Autos hinterfragen.
Ist jede Fahrt wirklich notwendig? Kann nicht auch auf den ÖPNV oder das Fahrrad zurückgegriffen werden? Oder ist das Ziel sogar zu Fuß zu erreichen?
Falls die Nutzung des Autos unumgänglich ist, bietet sich eine weitere Alternative an: gemeinsames Fahren. Durch eine bessere Koordination der Fahrten und eine höhere Auslastung der Autos können das Verkehrsaufkommen minimiert, die Umweltbelastung reduziert und die Fahrtkosten gesenkt werden.
Fahrer oder Beifahrer finden


Während sich für Autofahrten über längere Distanzen Mitfahrzentralen (z.B. www.mitfahrgelegenheit.de) etabliert haben, mangelt es an Angeboten solcher Mitfahrerportale für Kurzstrecken. Das Ministerium des Innern für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz bietet unter www.mitfahren.rlp.de ein Pendlerportal an. Dort werden allerdings derzeit recht wenige Fahrten angeboten. Das Portal sollte jedoch weiter unterstützt werden, indem Fahrten oder Gesuche eingetragen werden.
Wo lassen sich noch Mitfahrer für die alltägliche Fahrt zum Arbeitsplatz finden? Man kann sich mit Verwandten, Freunden, Arbeitskollegen oder Nachbarn absprechen, deren Arbeitsplätze auf dem Weg zum eigenen Arbeitsplatz liegen. Eine weitere Möglichkeit wäre, mittels eines Aushangs am Arbeitsplatz Mitfahrer zu finden. Hierdurch werden auch gleich die Arbeitskollegen für das Thema sensibilisiert.
Sollten die Mitfahrer nicht in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, bieten sich Mitfahrerparkplätze als Treffpunkt der Fahrgemeinschaften an. Diese sind normalerweise kostenlos und verkehrsgünstig an Autobahnen und Bundesstraßen gelegen.
In der Region Trier gibt es 17 solcher Mitfahrerparkplätze. Die genauen Standorte und die Anzahl an Stellplätzen können der Webseite des Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz ( www.verkehr.rlp.de) entnommen werden.
Zu bemängeln gilt es jedoch, dass die zur Verfügung stehenden Parkplätze im Hinblick auf die ca. 18 000 Luxemburg-Berufspendler der Region Trier unzureichend erscheinen.
Extra

Sebastian Fellinger ist in Nürnberg aufgewachsen und hat in Trier Germanistik, Soziologie und Spanisch studiert. Derzeit ist er Praktikant bei der Lokalen Agenda 21 Trier. red

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