Mittelinsel statt Tempo 30

Trier · Mit täglichen Staus auf der Olewiger Umgehungsstraße ist noch bis Mitte November zu rechnen. Gebaut wird eine breite Mittelinsel, die Fußgängern die Querung der Straße erleichtern soll. Ist die Insel fertig, wird das bislang geltende Tempo 30 aufgehoben.

Trier. Im Berufsverkehr ist die Fahrt durch die Riesling-Weinstraße, die an Olewig vorbeiführt, ohnehin eine Geduldsprobe. Die Bauarbeiten auf Höhe des Retzgrubenwegs verschärfen seit Wochen die Situation: Befahrbar ist nur die zum Stadtteil Olewig gelegene Spur. Der Bergab- und Bergaufverkehr wird abwechselnd an der etwa 20 Meter langen Baustelle per Ampel vorbeigeleitet. Noch bis Mitte November müssen die Autofahrer mit der Situation zurechtkommen, so lange dauern die Arbeiten. Auch der Busverkehr ist betroffen: Die Haltestelle auf Höhe des Retzgrubenwegs ist während der Bauzeit stillgelegt.
Der Bau der Mittelinsel kostet rund 85 000 Euro. Ein günstiger und schneller zu realisierender Zebrastreifen sei an dieser Stelle nicht möglich, sagt Dieter Jacobs.
"Die Verkehrsrichtlinien lassen Zebrastreifen nur dort zu, wo in Spitzenzeiten pro Stunde mindestens 50 Fußgänger eine Straße queren", erklärt der Pressesprecher der Stadtverwaltung. An Stellen, an denen nur selten Fußgänger eine Straße überqueren, würde ein Zebrastreifen vom Autoverkehr schlechter wahrgenommen.
Zebrastreifen unmöglich


"Dazu kommt, dass sich Fußgänger bei einem Zebrastreifen darauf verlassen, sicher die Straße queren zu können - ohne näher auf den Verkehr zu achten", sagt Jacobs. Insgesamt ergäbe sich aus dieser Konstellation ein Sicherheitsrisiko. Bislang war deshalb eine Fußgängerampel installiert - die allerdings seit etlichen Monaten nicht mehr funktioniert. Die Ampel war 2001 aufgestellt worden. Damals begann der Ausbau der Olewiger Straße im Ortskern. Der Busverkehr musste deshalb auf die Umgehungsstraße ausweichen. Damit die Haltestelle auf der Stadteinwärtsspur der stark befahrenen Riesling-Weinstraße sicher erreicht werden konnte, wurde nicht nur die Ampel installiert, sondern auch Tempo 30 eingeführt. Weil der obere Abschnitt der innerörtlichen Olewiger Straße im Zuge des Ausbaus zur Einbahnstraße deklariert wurde, blieb es nicht nur dabei, dass die Busse hoch zum Tarforster Plateau weiter auf der Umgehungsstraße fahren, sondern auch bei Fußgängerampel und Tempo 30. "Ist die Fußgängerquerungshilfe fertiggestellt, wird die Tempo-30-Zone aufgehoben und die Ampel kommt weg", sagt Pressesprecher Jacobs.
Die Insel werde zudem so gebaut, dass in der Mitte Autos darüberfahren können. "So bleibt gewährleistet, dass von dem auf der Olewiger Seite einmündenden Weg die Autos weiter auch in Richtung City abbiegen können und auch vom gegenüber liegenden Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Olewig problemlos auf beide Fahrspuren abgebogen werden kann." Auch die beiden Bäume, die an den Enden der Mittelinsel gepflanzt werden und die Querungshilfe weithin sichtbar machen sollen, würden diese Abbiegemanöver nicht behindern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort