Moderne Zeiten vor 100 Jahren

"Scharfe Töne nach 1900" präsentierten Ingrid El Sigai, Markus Neumeyer und Frank Wolff in der Tufa: eine musikalisch-literarische Revue zum Staunen und Schmunzeln.

 „Modern Times – scharfe Töne nach 1900“ präsentierten Frank Wolff, Markus Neumeyer und Ingrid El Sigai in der Tufa. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

„Modern Times – scharfe Töne nach 1900“ präsentierten Frank Wolff, Markus Neumeyer und Ingrid El Sigai in der Tufa. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. Unerhört, was sich zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts alles zugetragen hat. Es war eine Zeit rasanter Fortschritte und gewaltiger Umbrüche. Charlie Chaplin steckte zwischen gigantischen Zahnrädern fest, Bert Brecht sang von Mackie Messer und schrieb seine berühmte Dreigroschenoper. Familie, Religion, Politik - nichts war den Menschen mehr heilig; es entstanden keck-provokante Werke, die der biederen Gesellschaft auf intelligente, mutige und humorige Weise den Spiegel vorhielten. "Sensationen aus Musik, Kabarett, Theater und Literatur - scharfe Töne" boten Ingrid El Sigai, Markus Neumeyer und Frank Wolff in der Tufa im Rahmen des Kultursommers ihrem Publikum. Virtuos, unterhaltsam, voller Esprit und kein bisschen angestaubt präsentierten sie Werke von Kurt Weill, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender und vielen mehr. "Die sind ja richtig gut!", bemerkte Lokalmatador Walter Liederschmitt erfreut. Die Künstler unterhielten ihr Publikum mit spitzer Zunge, guter Laune und flinken Fingern an Klavier und Cello, dem Frank Wolff die vielfältigsten Töne entlockte. Gedichte und legendäre Schlager aus der Zeit ab 1900 mischten sich mit Arbeiterkampfliedern und neuer Musik. Die Zugabe "Smile" des großen Charlie Chaplin jagte einem wohlige Schauer über den Rücken.

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