Mohrenkopfbrötchen in aller Munde

Trier · Mohrenkopfbrötchen gibt\'s nicht mehr? Von wegen! Der Volksfreund-Bericht über Süßkram aus der Vergangenheit hat zahlreiche Leser vor allem im Internetnetzwerk Facebook zu Reaktionen animiert. Die Brötchen sind offenbar doch noch in einigen Bäckereien zu haben.

Trier. "Muhrekoppbrietcha" (O-Ton "Ulla Kranz", Facebook-Nutzerin) oder "Klatschbrötchen" sind bei unseren Lesern seit Mittwoch in aller Munde. Der Bericht über Süßigkeiten, die es heute nicht mehr oder nur noch selten gibt , hat einige Reaktionen hervorgerufen. Einige Kommentare möchten wir Ihnen nicht vorenthalten: "Bei uns hießen sie Matschbrötchen. Nur zu bekommen, wenn man (verbotenerweise!) in der großen Pause das Schulgelände verließ, um zum Bäcker zu gelangen. Die Großen aus der Oberstufe, die mehr Taschengeld hatten, haben immer Marsbrötchen gegessen", schreibt die Facebook-Nutzerin mit dem Namen "Anne Mayer".

Kai Seiwert vom "Globus" in Losheim verkündet stolz, dass Schaumkussbrötchen dort seit einem guten Monat wieder angeboten werden und seitdem etwa 300 Stück verkauft wurden. Natürlich müssen hungrige Leckermäuler nicht bis ins Saarland fahren, um an ein Mohrenkopfbrötchen (politisch korrekt: Schaum- oder Schokokussbrötchen) zu kommen. In zahlreichen Trierer Cafés und Bäckereien gibt es sie noch - man muss nur suchen. Selbstverständlich kann man sich die süße Verführung zu Hause auch selbst zubereiten. Nötig sind hierfür eine 9er Packung Schokoküsse, neun Brötchen und acht weitere Personen, die gerade Appetit darauf haben.

Facebook-Nutzerin "Astrid Becker" erinnert sich beim Gedanken an Süßigkeiten in der Vergangenheit an die Verwendungsmöglichkeit des leeren Sunkist-Tetrapacks: "Sunkist mit Trinkhalm aufgeblasen und dann fest draufgetreten."

Vielleicht liegt es daran, dass man als Erwachsener nicht mehr an Kirmesbuden oder Kiosken einkauft, aber etliche der von den Lesern und Facebook-Nutzern genannten Produkte sind noch zu haben: so etwa Traubenzuckerschmuck zum Aufessen, Schleckmuscheln oder Hubba-Bubba-Kaugummi, die Leserin Michaela Hahn erwähnt. Das in unserem Artikel von Mittwoch genannte "Leckerschmecker" ist als "curly wurly" auf dem Markt, darauf weisen gleich zwei Leser hin. Auch "Balla Balla", das Eis mit der Kaugummikugel im Boden, das die Facebook-Nutzerin mit dem Namen "Sandra Junk" sehr mochte, ist noch zu haben, ebenso wie der Tri-Top-Sirup, von dem Tanja Arnoldy-Schaal schwärmt.

Zwar lässt das Internet wenig Wünsche offen und bietet vieles an, was man in Läden vergeblich sucht. Doch Birgit Sieke vermisst etwas, das auch das Internet nicht herzaubern kann: den Eismann, der früher mit seinem Wagen durch die Trierer Innenstadt zog. In dessen Glasvitrine stand nämlich eine Eisbärenfigur, darunter lagen Stangen mit Vanilleeis. Von dieser schnitt "das Eismännchen" eine Scheibe ab und legte es zwischen zwei Waffeln, erinnert sich Birgit Sieke. Die virtuelle Welt hat eben ihre Grenzen.

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