Mondlandschaft am Markusberg

TRIER/TRIERWEILER. Die Straße zwischen dem Trierer Stadtteil Markusberg und Trierweiler wird zunehmend als Ausweichstrecke für die staubeladene B 51 genutzt. Doch sie ist in einem miserablen Zustand – und daran will die Stadt Trier so bald nichts ändern; zum Leidwesen des Trierweilerer Ortsbürgermeister Daleiden, der die Verkehrssicherungspflicht von der Stadt einfordert.

Mondlandschaft, Abenteuerfahrt, Dauerstress für Stoßdämpfer und Lenkung - solche Bezeichnungen kommen dem Ortsbürgermeister von Trierweiler, Matthias Daleiden, über die Lippen, wenn er von der Markusbergstraße spricht. Sie führt vom Trierer Stadtteil Markusberg nach Trierweiler/Sirzenich und wird in den vergangenen Jahren immer häufiger benutzt, meist als Alternativ-Strecke zur staubeladenen B 51.Schlaglöcher, so weit das Auge reicht

"Die Straße ist übersät mit Schlaglöchern und aufgerissenen Straßenbelägen, so weit das Auge reicht", sagt Daleiden. Selbst viele Feldwege befänden sich in einem besseren Zustand. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden, und zwar durch den zuständigen Baulastträger, die Stadt Trier. Weil es sich um eine innerörtliche Straße handele, obliege ihr auch die Verkehrssicherungspflicht. "Und das heißt, die Stadt muss die Straße regelmäßig kontrollieren und Gefahrenquellen beseitigen", fordert Daleiden. Doch statt zu sanieren, beschränke sich die Stadt darauf, Gefahrenschilder aufzustellen und ein Tempolimit von 30 Stundenkilometer anzuordnen. Daleiden: "Die Kostenentlastung der Stadt wird zum Kostenärger für den Autofahrer." Daleiden kann nicht darauf hoffen, dass sich in den nächsten Jahren etwas am miserablen Zustand der Markusbergstraße ändern wird. Denn für das Tiefbauamt der Stadt Trier hat der Ausbau dieser Straße "unterste Priorität". Ein Ausbau stehe in den nächsten Jahren nicht auf dem Maßnahmenprogramm, teilt das städtische Presseamt mit. Eine Instandsetzung der Straße sei nicht möglich; sie müsste vollständig mit einem neuen Unterbau ausgebaut werden. Dass die Straße als Umfahrungsstrecke oder als Schleichweg diene, könne nicht das Problem der Stadt Trier sein, sagt Pressesprecher Ralf Frühauf. Die Straße sei nicht für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ausgelegt. Im Falle eines Ausbaus würden wesentlich mehr Kraftfahrer die Strecke nutzen, was wiederum zu Beschwerden der Anlieger auf dem Markusberg führen würde. Er verstehe zwar, dass mehr Verkehr für die Bewohner des Markusbergs ärgerlich sei, meint Daleiden, jedoch dürfe das kein Grund sein, die Straße völlig zu vernachlässigen - zumal erkennbar sei, dass auch viele Bürger Triers diese Straße in beide Richtungen benutzen. Insbesondere für Zweiradfahrer berge das Befahren ein hohes Gefahrenpotenzial. Daleiden sieht im Verhalten der Stadt "in gewisser Weise auch einen Affront gegen die Nachbargemeinde Trierweiler". Er will prüfen lassen, ob hier ein Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht vorliegt. "Unter Umständen muss das Verwaltungsgericht eingeschaltet werden", macht Daleiden klar, dass er bei diesem Thema nicht lockerlässt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort