Literatur Wege aus der Isolation

Monika Beck aus Morscheid möchte mit ihrem neuen Roman Verständnis für autistische Kinder schaffen.

 Monika Beck wirbt mit ihrem Roman für mehr Verständnis für autistische Kinder.

Monika Beck wirbt mit ihrem Roman für mehr Verständnis für autistische Kinder.

Foto: Margaretha Müller

Trier/Morscheid Jeder hat schon einmal von Autismus oder dem Asperger-Syndrom gehört, doch die wenigsten haben sich intensiver damit auseinandergesetzt. Der neue Roman von Monika Beck soll dabei helfen, autistische Verhaltensweisen für jedermann verständlicher zu machen und den Umgang mit autistischen Kindern im Schulalltag zu beleuchten.

Die Sonderpädagogin und Autismus-Expertin Monika Beck beschäftigt sich in ihrem ersten Roman mit der Geschichte eines kleinen Jungen namens Fabian, der  frühkindlichen Autismus hat. Seine Förderlehrerin Eva Weidenbaum sieht in dem kleinen Jungen etwas Besonderes und möchte Fabian helfen, einen Weg aus der Isolation zu finden.

Das Buch Das autobiografisch geprägte Buch „Eine Zitrone für Fabian“ ist eine rührende Geschichte über einen kleinen Jungen mit ausgeprägtem frühkindlichen Autismus und seine verständnisvolle Lehrerin Eva Weidenbaum, die gemeinsam mit ihrem Team versucht, einen Weg durch den Schulalltag für den Jungen zu finden. Die Geschichte schildert, wie die gestützte Kommunikation erfolgreich in andere Formen unterstützter Kommunikation sowie in die Förderung der Handlungskompetenz eingebunden wird. Neben dem Thema frühkindlicher Autismus beschäftigt sich Monika Beck in einem zweiten Erzählstrahl auch mit dem vieldiskutierten Thema der Inklusion und schafft so ein Werk, das neben seiner bewegenden Geschichte auch mit Aktualität und Realitätsbezug punkten kann. 

Die Geschichte: Fabians Zukunft ist durch seine Diagnose „Frühkindlicher Autismus, keine Sprache, schwere geistige Behinderung“ eigentlich schon programmiert, doch seine Lehrerin Eva Weidenbaum macht es sich mit Hilfe ihres Teams zur Aufgabe, dem kleinen Jungen zu einer besseren Zukunft zu verhelfen. Mit einfühlsamem Verhalten und Lernstrategien will sie Fabians Potenzial, das sie in seinem Blick zu erkennen vermag, voll ausschöpfen und ihm dabei helfen, allen zu zeigen, was in ihm steckt.  

Die Autorin: Monika Beck lebt mit ihrer Familie in Morscheid. Als ausgebildete Sonderpädagogin und Autismus-Expertin beschäftigt sie sich schon lange mit dem Thema. Nun, nach ihrer Pensionierung, möchte sie ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben. Als Beraterin für Integration/Inklusion im Auftrag der ADD Trier hat Monika Beck die Fachberatung Autismus an Regelschulen mitaufgebaut. Zusammen mit diversen Lehrkräften im gesamten ADD-Bezirk Trier war es ihr schon immer eine Herzensangelegenheit, Wege für autistische Schüler zu finden, mit denen sich das Leben und der Schulalltag besser bestreiten lassen. „Eine Zitrone für Fabian“ ist ihr erster Roman, jedoch veröffentlichte die Förderschullehrerin bereits fünf Fachbücher sowie einige Aufsätze für Fachzeitschriften. Ihr Anliegen, Verständnis zu schaffen für autistische Kinder und ihre Verhaltensweisen sowie Wege aus der Isolation aufzuzeigen, gelingt ihr mit der gefühlvollen Geschichte des kleinen Jungen Fabian, der von Verzweiflung und Wut geplagt ist, aus Frustration im eigenen Körper gefangen zu sein. Derzeit arbeitet Monika Beck an einem Folgeband für ihr 2007 erschienenes Gebärdenbuch, welches sie gemeinsam mit Heike Roth verfasst hat (der TV berichtete).  

Leseprobe: Zweifel sind, sobald sie sich eingeschlichen haben, hartnäckige Gesellen. Sie ruhen nicht, sie weichen nicht, sie nagen, sie zerstören. Sie packen das Glück in ihren Rucksack und entführen es. Wenn man sie nicht aufhält. Sie spürte, wie ihre Zweifel auf Fabian überschwappten und in ihm zu wüten begannen. Wie sie seine Augen verdunkelten und sich wie Klauen um sein Herz schlossen.

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