Mosel-Knirpse zeigen, wie man Hände wäscht

Köwerich · Spielerisch lernen die Kinder der Köwericher Kita, wie man sich richtig die Hände wäscht. Für die besondere Förderung des Hygieneverhaltens ist die Kindertagesstätte für den Präventionspreis 2012 nominiert worden.

Köwerich. Auf dem Kita-Spielplatz herrscht reges Treiben. Zwanzig Kinder spielen im Sandkasten oder tollen auf der großen Rasenfläche herum. Plötzlich fängt es an zu regnen, und die Erzieherinnen bringen die Knirpse schnell ins Trockene. Wie selbstverständlich rennen die Kinder zuerst ins Badezimmer und waschen sich sorgfältig die Hände. Über den Waschbeckenspiegeln sind acht Bilder mit jeweils zwei Händen in verschiedensten Motiven zu sehen, die Kinder aus der Vorschule gemalt haben. "Die Bilder zeigen, wie man sich richtig die Hände wäscht", erklärt die fünfjährige Franziska Kihm aus Köwerich.
Das kleine Mädchen mit dem Pferdeschwanz demonstriert den anderen Kindern, wie das Waschen der Hände richtig funktioniert. Dabei achtet sie darauf, den Wasserhahn nicht die ganze Zeit laufen zu lassen, die optimale Menge an Seife zu benutzen, sich auch zwischen den Fingern zu waschen und nur ein Papiertuch zum Abtrocknen zu nehmen.
Für dieses Hygiene-Bewusstsein ist die Kindertagesstätte in Köwerich für den Präventionspreis 2012 nominiert. Der Präventionspreis wird vom Bundesministerium für Gesundheit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vergeben. Das Motto des diesjährigen Preises: "Wasser, Seife, Handtuch her, Händewaschen ist nicht schwer". 130 Mitbewerber hat die Köwericher Kita bereits ausgestochen. Damit gehört sie zu den fünfzehn vorbildlichsten Kinderbetreuungseinrichtungen in Deutschland, die das Hygieneverhalten von Kindern besonders fördern.
Dabei wollten die Köwericher zunächst gar nicht mitmachen. "Erst durch die Ausschreibung haben wir Hygiene nicht mehr als selbstverständlich hingenommen. Mit der Bewerbung haben wir uns mit dem Thema näher beschäftigt", erzählt Kita-Leiterin Margit Frohm.
Die genaue Anleitung des Händewaschens war nur ein Teil des Projekts. Um die Kinder spielerisch an das Thema heranzuführen, wurde zunächst ein kleines Theaterstück aufgeführt. Vorlage dafür war die Geschichte von "Ritter Rost" von Jörg Hilbert und Felix Janosa, die bei den Kleinen sehr beliebt ist. Weiter dichtete die Kindergartenleiterin ein Volkslied um. Auch ein eigenes Bilderbuch mit Anleitung zum richtigen Händewaschen wurde entworfen, und die Kinder klärten sogar ihre Eltern mit einem Brief über Hygiene auf.
All diese Dinge gehen in die Bewertung für den Präventionspreis ein, der am 6. Dezember verliehen wird. Sollte die Kita in Köwerich gewinnen, weiß Margit Frohm ganz genau, wie das Preisgeld von fünftausend Euro angelegt wird. "Wir möchten unseren Bewegungsraum mit mehr Geräten einrichten", sagt sie hoffnungsvoll.
Extra

Für den deutschen Präventionspreis Hygiene werden bundesweit nach modellhaften Beispielen zur Förderung des Hygieneverhaltens in Kitas gesucht. Die besten Ideen werden besonders gewürdigt, damit noch viele andere Einrichtungen davon profitieren können. Konkret wird zum Beispiel gefragt: Wie wird das Händewaschen eingeübt? Welche Geschichten mit Bezug zur Hygiene werden den Kindern erzählt? Wie gelingt es, dass alle mitmachen - und das Gelernte auch nicht vergessen? Nominiert sind neben den Köwerichern 14 andere Kitas aus ganz Deutschland.

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