Freizeit Motocross-Rennen zurück in Klüsserath

Klüsserath · Etwa 350 Teilnehmer fuhren am Wochenende an der Mosel Punkte für die Deutsche Amateur Meisterschaft ein.

 Nach dem Spaß auf der Motocross-Strecke ist Schrauben und Putzen angesagt. Im Bild (von links) Mechaniker Dustin Fleck, Alexander Schoeller, Pascal Proenen und Michelle Perdieus.

Nach dem Spaß auf der Motocross-Strecke ist Schrauben und Putzen angesagt. Im Bild (von links) Mechaniker Dustin Fleck, Alexander Schoeller, Pascal Proenen und Michelle Perdieus.

Foto: Ursula Schmieder

Eben noch Stille und Idylle pur – und nun aufdrehende Motoren, die den Start des nächsten Rennens ankündigen. Wer nicht selbst auf einer Maschine sitzt, flitzt daher zur Rennstrecke: Freunde aus dem Fahrerlager wie Zuschauer, die Rennsport-Atmosphäre schnuppern wollen. Denn das wurde zuletzt nur mehr selten geboten auf dem Motocross-Areal des Klüsserather Motorrad-Gelände-Sport-Clubs (MGSC) Moseltal. Beide gibt es zwar seit 1977. Doch der Deutsche Amateur Motocross Verband (DAMCV) fuhr dort zuletzt 2011 um Punkte in der Deutschen Amateur Meisterschaft.

Dass nun am Wochenende etwa 350 Teilnehmer in 20 Klassen starteten, erklärt DAMCV-Pressesprecher Guido Barth damit, dass ihre Fahrer ja auch mal etwas anderes sehen wollten. Und das Gelände sei nicht nur „traumhaft schön gelegen“, sondern fordere auch heraus mit seinen ungewohnten Sprüngen. Sebastian Bauten, Vorsitzender der Moto-Cross-Veranstaltergemeinschaft Erkelenz (MCVE), Ausrichter der DAMCV-Rennen, befuhr es schon als Zwölfjähriger und war nun zum fünften Mal dort. Abgesehen vom tollen Ambiente fühlten sie sich als Verband gut aufgenommen. Helfer des MGSC bewässerten die Strecke laufend, damit es weniger staube und für mehr Grip, Bodenhaftung. Und ­samstagabends hätten sie sogar mit Raupen das Areal planiert.

Fahrer wie Pascal Proenen, „Meisterschaftsführender“ der schnellsten Klasse Inter MX 1, konnten sich daher aufs Rennen konzentrieren. Auch er trainierte schon öfter auf dem Gelände, das dank seiner Hanglage auch nach viel Regen gut befahrbar sei. Um die Technik seiner Maschine kümmert sich Teamkollege Dustin Fleck. Der Mechaniker kontrolliert ständig Kühlwasser, Kettenöl, Luftfilter und Speichen und ist auch die Woche über täglich beschäftigt mit seinem Hobby. „Das ist schon so eine Lebenseinstellung“, sieht er seinen Wochenrhythmus gelassen: montags Maschine putzen, dienstags auseinander- und mittwochs zusammenschrauben und danach Training, sodass es auch ohne Rennläufe wieder von vorn losgeht.

Michelle Perdieus ist ebenso begeistert dabei wie er. Sie fahre seit ihrem vierten Lebensjahr Motocross: „Eigentlich für meinen Papa“, der den Sport aufgegeben habe, als sie und ihre Schwester geboren wurden.

Dem MGSC kam die Verbandsanfrage gerade recht. Ihnen sei es wichtig gewesen, „wieder ein Rennen auf den Klüsserather Berg zu holen“, erklärt Vorsitzender Mario Jakoby. Zumal der Verein, anders als zuletzt 2011, nicht der Ausrichter war. So war es nun am Mieter, dem DAMCV, Streckenposten zu stellen und Versicherungen abzuschließen, personelle und finanzielle Herausforderungen. Abgesehen davon freut Jakoby, dass am Rennwochenende auch viele MGSC-Fahrer an den Start gingen, von denen drei sogar Erste ihrer Klassen wurden: Louis Kirchen, Moritz Jost und aus Leiwen Tim Scholtes, der in der Klasse der Schnellsten siegte.

In Klüsserath war Halbzeit der insgesamt elf DAMCV-Meisterschaftsrennen, bei denen Jugendliche wie „Alte Hasen“ antraten und Seitenwagen-Teams ebenso wie historische Motorräder. Samstags wurde das Rennen kurz unterbrochen, damit die für Rennläufe vorgeschriebenen Sanitäter zu einem Notfall fahren konnten. In der Nähe war ein Gleitschirmflieger abgestürzt, der später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag (der TV berichtete).

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