MÜLL IM PALASTGARTEN

Zur Berichterstattung "… und wieder alles zugemüllt!" (TV 12. April) und "Am Wochenende wird nicht mehr aufgeräumt" (23. April) und den zahlreichen Leserbriefen über das Abfallproblem im Trierer Palastgarten:

Meinung

Strenge Auflagen und Kontrollen
Hier halte ich es mit einem Sohn der Stadt: Karl Marx. Das Sein bestimmt das Bewusstsein und - ich folgere weiter - dieses bestimmt das Verhalten. Das Sein unserer Tage ist stark geprägt von Ökonomie. Diese besteht aus zwei Hauptkomponenten: der Produktion und dem Konsum. Beides soll wachsen. Und beides wuchs in den vergangenen 40, 50 Jahren. Die Produktion nimmt den Produzierenden immer mehr Zeit und damit auch Kraft. Der Konsum nimmt den Konsumenten immer mehr Verantwortung, verführt andererseits zu immer mehr Ansprüchen. Übertragen heißt das: Die Eltern (meist beide) der jungen Leute standen und stehen im Druck der Produktion - ich spreche aus Erfahrung. Das lässt kaum noch Zeit und Kraft für eine intensive Erziehungsarbeit. Hinzu kommt der gewachsene Anspruch an den Konsum, der auch umgesetzt wird. Die jungen Leute wachsen in dieser Welt aus Arbeitsdruck und Konsumansprüchen auf. Der fordernde Staat in Form der Polizei und der Schule zog sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zurück und überlässt nun die Wirtschaftsbürger sich selbst. Hier und da wird eingegriffen, wenn kriminelle Verfehlungen es erzwingen (die Polizei), beziehungsweise wenn Erziehungsdefizite es notwendig machen (die Schule). Die Verschmutzung öffentlicher Einrichtungen halte ich für kriminell, das heißt für verantwortungslos. Also bleibt angesichts der oben genannten Umstände nichts anderes übrig, als strenge Auflagen und ebenso strenge Wiedergutmachungsforderungen. Und strenge Kontrolle. Die USA - ansonsten unser großes Vorbild - machen das vor. Michael Wilmes, Ralingen-Wintersdorf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort