Müll ohne Eimer

Ist das ein Wetterchen! Ich hab schon richtige weiße Unterhemdsträger-Streifen auf den Schultern vom vielen Im-Garten-sitzen. Füße hochlegen, die Bärbel bringt mir gekühlten Viez, dem Nachbarn guck ich zu, wie er seine Tomatenpflänzchen per Gartenschlauch vorm Vertrocken zu retten versucht - der reinste Urlaub ist das.

Was will ich da in Italien, Spanien oder Frankreich? Hab ich der Bärbel auch schon gesagt, dass sie sich ihren Latte-Kaffee neben dem schiefen Turm von Pisa abschminken kann. Wir bleiben dieses Jahr zu Hause, basta! Bei den mediterranen Temperaturen mach ich lieber Ausflüge in die Umgebung. Wir könnten den neuen Ruwertal-Radweg ausprobieren oder mal paddeln gehen auf der Sauer. Die Bärbel und ich sind nämlich ganz schön sportlich. Vorletztes Wochenende waren wir wandern im Mattheiser Wald. Ne' Wildkatze oder eine Gelbbauchunke hab' ich zwar nicht gesehen, obwohl wir extra bis es dunkel wurde geblieben sind. Und als wir dann zum Parkplatz am Mariahof zurückkamen, sah ich sie: Jugendliche, oder Teenager, wie man heute sagt. Bestimmt zehn davon haben auf den Bänken vor der Wandertafel neben dem Hofgut gesessen. Gegrillt haben die. Ganz friedlich, muss ich sagen. Die hatten sogar große Plastikbeutel dabei, um ihren Abfall zu entsorgen. Am nächsten Tag standen die Säcke säuberlich zusammengeknotet neben dem schon übergelaufenen Mülleimer. Und eine knappe Woche später standen sie immer noch da. Die Leute vom Grünflächenamt haben nämlich ihre festen Termine, turnusgemäß wird der Mülleimer am Mariahofer Parkplatz nur alle drei Wochen geleert. Ginge nicht anders, haben die mir vor zwei Jahren erklärt. Naja, den Jugendlichen alleine kann man jedenfalls nicht die Schuld in die Schuhe schieben, wenn der Platz mal wieder rund um den Abfalleimer zugemüllt ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort