Musik großen Kalibers so gut wie von den Legenden des Blues

Trier · Weil Jazz rein musikhistorisch gesehen ohne Blues nicht denkbar wäre, hat sich der Jazzclub Trier entschlossen, ein Konzert der 32/20 Bluesband ins Programm aufzunehmen. In der Tufa Trier brachte die Band Reminiszenzen unter anderem an Jimi Hendrix und BB King, vor allem aber eine Hommage an Rory Gallagher auf die Bühne.

Trier. "Es wird laut", warnte Jazzclub-Chef Nils Thoma die Zuschauer. Das war nicht untertrieben. Heiko Wilhelmus (Gitarre), Thomas Neukirch (Gitarre, Gesang), Ingo Neukirch (Bass) und Benjamin Krämer (Schlagzeug) zelebrieren den markig-rockigen, elektrisch verstärkten Sound der 1970er Jahre. Die nach dem 1936 von Robert Johnson gesungenen Blues um eine Waffe des Kalibers 32/20 benannte Gruppe tritt in den ersten 90 Minuten des Konzertabends mit eigenen Stücken an. Geschrieben hat sie Thomas Neukirch, der als Sänger über eine ausdrucksstarke, in ihrer Tiefe bisweilen an Jonny Lee Hooker erinnernde Bluesstimme verfügt.
Saiten glühen


Ihre Inspirationen sind im Blues übliche Themen wie Frauen und Alkohol, vor allem aber große musikalische Vorbilder wie BB King oder Jimi Hendrix. Doch die Band kopiert nicht. Vielmehr zitiert und mixt sie mit ansteckendem Spaß und spielerischer Leichtigkeit das Beste der Legenden und macht mit in Ohr und Glieder gehenden Melodien und Rhythmen etwas Eigenes daraus. Das ist vor allem Verdienst des begnadeten Gitarristen Heiko Wilhelmus, der auf verschiedenen Instrumenten von Fender Stratocaster über Steel-Guitar bis Mandoline jedes Stück um atemberaubende Soli bereicherte. Höhepunkt war "Devils Game", bei dem er die Saiten förmlich glühen lässt und die Rhythmusgruppe ein solches Tempo vorlegt, dass es wirklich scheint, als sei der Teufel hinter der Band her. Aber das war erst der Anfang, es folgten noch 90 Minuten in Form einer Hommage an den irischen Bluesmusiker Rory Galla gher, der 1995, im Gründungsjahr der 32/20 Bluesband verstorben ist. Die Band holte nach, was sie im vergangenen Jahr, zu dessen 15. Todestag, krankheitsbedingt absagen musste. Sie spielte die Titel aus seiner bekanntesten Platte "Irish Tour 74", die, wie Thomas Neukirch verkündete, in keinem gut sortierten Musikschrank fehlen dürfe. Thomas Neukirchs Stimme kam der Gallaghers sehr nahe. Einen grandiosen Abschied legten die Musiker mit "Vodoo Child" von Jimi Hendrix hin. ae

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