Musikalisches Plädoyer für Frieden

Trier · Die Geburt Christi im musikalischen Werk Franz Liszts und Felix Mendelssohn-Bartholdys hat der Friedrich-Spee-Chor präsentiert, unterstützt vom Philharmonischen Orchester Trier. "Christus" war der Titel des Weihnachtskonzerts in der Pfarrkirche Heiligkreuz.

Trier. Nur wenige Plätze sind frei in der Heiligkreuzer Pfarrkirche beim Weihnachtskonzert von Friedrich-Spee-Chor und Philharmonischem Orchester der Stadt Trier. Unter dem Titel "Christus" präsentieren sie Werke der Komponisten Franz Liszt, dessen 200. Geburtstag begangen wird, und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Aus Liszts Oratorium "Christus" werden die ersten fünf Sätze von "Rorate coeli" ("Tauet Himmel") bis zum Marsch der drei Könige gegeben - das Weihnachtsoratorium. Auch Liszts Zeitgenosse Mendelssohn-Bartholdy hatte begonnen, ein Christus-Oratorium zu komponieren, das als Fragment erhalten ist. Daraus ist Teil 1 zu hören: die Geburt Christi. Das Konzert beginnt mit drei geistlichen Liedern und Fuge des Hamburger Komponisten. Diese ranken sich um den 13. Psalm, in dem der biblische David um Hilfe fleht - und sich sicher ist, sie zu bekommen: "Herr, wir trau\'n auf deine Güte, die uns rettet wunderbar."
Liszt wollte mit seinem Oratorium nicht nur das Leben und Leiden Jesu vertonen; vor allem ging es dem ungarischen Komponisten darum, christliche Werte wie Nächsten- und Friedensliebe in ein musikalisches Werk zu fassen. Dazu bedient er sich vielfältiger Mittel, von chorsymphonischen Stücken bis zu rein instrumentalen Sätzen. Der jüdischstämmige Mendelssohn wollte mit seinem Christusoratorium als drittes nach "Paulus" und "Elias" dazu beitragen, Judentum und Christentum miteinander zu verbinden - in Gestalt des Juden Jesus, des christlichen Messias.
Andächtige Stille herrscht in der Kirche während des Konzerts. In dem schönen Ambiente mit klarer Akustik scheint die geistliche Musik bis ins Innerste zu dringen, woran auch die Solistinnen Monique Simon (Mezzosopran) und Ursula Thies (Sopran) ihren Anteil haben.
"Sehr beeindruckend", urteilt Magdalena Peters aus Trier. Unter seinem neuen Dirigenten Sebastian Glas habe sie den traditionsreichen Chor, den sie seit Jahren gut kenne, bislang noch nicht erlebt. "Ich freue mich, dass die Kirche so gut gefüllt war", ergänzt sie. "Ich habe das Konzert sehr genossen", sagt Ursula Esch-Brendecke aus Beuren. Als meditativ, geradezu innig habe sie die Musik empfunden. "Eine sehr gute Idee, beide Komponisten so zusammenzuführen", ergänzt Marianne Schönhofen aus Rivenich: "Eine wunderbare Einstimmung auf Weihnachten."

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