Mutmaßliche Enkeltrickbetrügerinnen gefasst - 22-Jährige in Untersuchungshaft
Trier · Im Zusammenhang mit den so genannten Enkeltrickbetrügereien hat die Trierer Polizei zwei Frauen festgenommen. Eine 22-Jährige sitzt seit heute in Untersuchungshaft.
Am Mittwoch hatten sich mehr als ein Dutzend Personen bei der Polizei gemeldet, weil sie von so genannten Enkeltrickbetrügern angerufen worden waren. Einige gingen zum Schein auf eine Geldübergabe ein und halfen so der Polizei, dass zwei tatverdächtige Frauen festgenommen werden konnten.
Mittwoch, 13.15 Uhr: Eine 62-jährige Frau in Trier-Olewig erhält den Anruf von einer Frau, die sich als Gisela vorstellt und dringend um Unterstützung beim Kauf einer Eigentumswohnung bittet. Die 62-Jährige geht zum Schein darauf ein, verständigt aber direkt die Polizei. "Gisela" meldet sich danach nicht mehr wieder.
Während die Polizei ermittelt, laufen bei verschiedenen Polizeidienststellen in Trier und Schweich weitere Hinweise auf Enkeltrickbetrüger ein. Unter anderem meldet sich ein 92-jähriger Mann aus Trier-Mariahof, der ebenfalls zum Schein einer Geldübergabe zugestimmt hat. Als hier die Abholerin an der Tür erscheint, wird sie von Polizeibeamten erwartet und festgenommen.
Wenige Minuten später kommt der nächste Hinweis auf eine bevorstehende Geldübergabe. Der Sohn einer 89-jährigen Angerufenen von der Weismark hatte sich eingeschaltet und eine mutmaßliche Abholerin beobachtet. Kurze Zeit später nimmt die Polizei eine 17-jährige Tatverdächtige fest. Sie hatte bereits ein Taxi bestellt und wollte wegfahren.
Nach Polizeiangaben haben sich Hinweise ergeben, dass beide Frauen möglicherweise miteinander im Kontakt standen. Die 22-Jährige, die keinen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der wegen Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges Haftbefehl erließ. Sie ist der Polizei bereits bekannt. Die Jugendliche aus Offenbach wurde aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.
Die Ermittlungen, vor allem die Auswertung der sichergestellten Beweismittel, dauern an. Die Polizei muss nun klären, ob weitere Personen mit den Tatverdächtigen zusammengearbeitet haben.
Nach bisherigem Kenntnisstand fiel am Mittwoch niemand auf die Enkeltrickbetrüger herein. Die Polizei wertet dies als positiv und führt dies nicht zuletzt auf die präventiven Hinweise der letzten Wochen und Monate zurück.
