Mutmaßlicher Rockerangriff in Trier: Haftbefehl gegen fünf Verdächtige

Trier · Der ermittelnde Richter hat nach einem Angriff auf Passanten und Polizisten in Trier Haftbefehl gegen fünf Männer erlassen. Die Verdächtigen sollen aus dem Rockermilieu stammen. Die Gruppe hatte am frühen Samstagmorgen bei einer Attacke in Trier mehrere Passanten und Polizisten verletzt.

Gegen die fünf Männer, die am frühen Samstagmorgen drei Passanten und zwei Polizisten in Trier verletzt haben, wurden Haftbefehle erlassen. Drei von ihnen sitzen nach volksfreund.de-Informationen in U-Haft, bei Zweien wurde der Haftbefehl gegen Auflagen aufgehoben. Alle fünf Männer sollen aus dem Rockermilieu kommen. Ob sie selbst Mitglied eines Clubs sind, sei derzeit noch unklar.

Die Vorgeschichte: Ein Mitglied einer fünfköpfigen Gruppe, die von der Polizei aufgrund ihrer Kleidung dem Rockermilieu zugeordnet wird, hatte am frühen Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr aus bisher unbekannten Gründen mitten im Kreuzungsbereich der Karl-Marx-Straße und Feldstraße einen Gullydeckel ausgehoben und auf die Fahrbahn geworfen. Als Fußgänger die Männer aufforderten, damit aufzuhören, wurden sie prompt geschlagen und getreten. Drei der Passanten im Alter zwischen 33 und 45 Jahren wurden dabei verletzt, einer schwer.

Die laut Polizei "höchst aggressiv" vorgehende Gruppe zögerte anschließend nicht, eine von einem Zeugen alarmierte Streife ebenfalls sofort anzugreifen: Sie schlug einen 57-jährigen Polizisten nieder und verletzten ihn durch die Tritte und Schläge. Das Opfer erlitt einen Bruch der linken Augenhöhle und mehrere Platzwunden im Gesicht. Lebensgefahr besteht aber nicht. Seine 43-jährige Kollegin geriet ebenfalls ins Visier der Schläger, sie trug mehrere Prellungen im Gesicht und Oberkörper davon.

Weitere alarmierte Polizeikräfte kamen ihren Kollegen kurz darauf zu Hilfe, einer der 28 bis 50 Jahre alten Tatverdächtigen wurde dabei ebenfalls verletzt. Die Männer stammen laut Polizei aus der Großregion, sie wurden am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet Augenzeugen um Hinweise. Offenbar hatten Passanten während des Vorfalls Foto- oder Videoaufnahmen gemacht.

Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) verurteilte die Tat: Aggressionen gegen Polizisten seien unerträglich, der Angriff müsse konsequent geahndet werden, so der Minister am Samstag. Ein Sprecher der Trierer Polizei sprach von einer "unvorhersehbaren" Brutalität der Angreifer.

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