Nach Brand in Trier-Irsch: Familie sucht neues Zuhause

Trier · Über Nacht stehen Menschen plötzlich ohne Wohnung da: Mit dieser Situation müssen eine junge Familie und ihre bisherigen Mitbewohner derzeit klarkommen. Nach dem Dachgeschossbrand in Trier-Irsch (der TV berichtete am 8. August) hat ein Nachbar einen Hilfsaufruf bei Facebook gestartet.

 Kleidung, Bücher, Kühlschrank, Waschmaschine, Möbel: Den gesamten Hausstand aus der Dachgeschosswohnung der alten Trier-Irscher Mühle hat die Feuerwehr in den Hof befördert, um dem Feuer keine weitere Nahrung zu bieten.

Kleidung, Bücher, Kühlschrank, Waschmaschine, Möbel: Den gesamten Hausstand aus der Dachgeschosswohnung der alten Trier-Irscher Mühle hat die Feuerwehr in den Hof befördert, um dem Feuer keine weitere Nahrung zu bieten.

Foto: Marcus Hormes

Monja Rösch hat erlebt, was für jeden eine Horrorvision ist: Während sie schlief, brach im Haus ein Feuer aus und drohte alles niederzubrennen. "Zum Glück haben Nachbarn mich und die anderen geweckt, so dass wir rechtzeitig nach draußen laufen konnten", erzählt die 38-Jährige. Seit zwei Jahren lebt sie mit Tochter (13), Sohn (8) und zwei Hauskatzen im ersten Obergeschoss der alten Irscher Mühle am Ortsrand. Das Dachgeschoss wurde ein Raub der Flammen - aus bisher ungeklärter Ursache. "Die Ermittlungen dauern an", sagt Polizeisprecher Uwe Konz am Mittwoch auf TV-Anfrage.
Monja Rösch sah von draußen, wie das Feuer auf den Dachstuhl übergriff. Der gesamte Mühlengebäudekomplex war in Gefahr. Die Feuerwehr konnte dann durch massiven Einsatz ein weiteres Ausdehnen verhindern.Eine bei dem Brand verletzte Frau hat das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Die Erdgeschoss-Bewohner durften am Dienstagabend wieder einziehen, darunter ein Paar mit zwei Kindern. Die 36-jährige Mutter sagt: "Wir sind für ein paar Tage bei Freunden untergekommen und haben unseren Hund in eine Pension gegeben." Im Schieferdach seien große Löcher. Es sei unklar, ob der Dachboden einstürzen könnte: "Jedenfalls wird es dauern, bis die Wohnungen wieder hergerichtet sind."
Das Obergeschoss bleibt wegen großer Mengen an Löschwasser bis auf Weiteres unbewohnbar. Deshalb sucht Monja Rösch, die im Eurener Seniorenheim arbeitet und vorläufig bei Bekannten wohnt, dringend eine kleine Wohnung in Trier-Irsch oder Olewig: "Mein Sohn geht in Irsch zur Schule. Erst mal würde auch ein Appartement oder eine Ferienwohnung reichen."Markus Ehrhard gehört zu den aufmerksamen Nachbarn und Rettern in der Brandnacht. Im sozialen Netzwerk Facebook hat er einen Aufruf gepostet: "Die Familie ist unverschuldet in Not und braucht unsere Hilfe." Gesucht wird Bekleidung für einen Jungen (etwa Kleidergröße 176) und ein Mädchen (Größe S). Wer eine Schlafcouch oder Matratzen entbehren kann, der kann sich ebenfalls melden über Facebook bei Markus Ehrhard oder direkt bei Monja Rösch unter Telefon 0170/1970942.
Auch Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch will helfen und hat eine Idee: "Möglicherweise kommt das ehemalige Feuerwehrgerätehaus als Übergangslösung für die Familie infrage. Die Stadt hat das Gebäude hergerichtet, um Asylbegehrende unterzubringen."
Bei aller Sorge macht sich Monja Rösch auch bewusst, dass alles noch relativ glimpflich ausgegangen ist: "Wir sind froh, dass wir heil rausgekommen sind. Wertsachen kann man ersetzen, Menschenleben nicht."

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