Ahrtal-Spendentriathlon Ahrtal-Spendentriathlon übertrifft alle Erwartungen

Trier/Mertesdorf/Insul · Schwimmend, mit dem Fahrrad und laufend haben der Trierer Jens Roth und David Breuer aus Insul eine Brücke zwischen Mosel- und Ahrtal geschlagen, um Spenden für Michael Luys Handwerker-Hilfsaktion zu mobilisieren. Wie viel bereits zusammengekommen ist und wie Interessierte helfen können.

 Die Triathleten David Breuer (links) und Jens Roth fuhren nach zwei Kilometer Schwimmen im Mertesdorfer Freibad unter anderem über den Maare-Mosel-Radweg 90 Kilometer bis zum Nürburgring, um dann die letzten 20 Kilometer bis Insul zu laufen. Mit der Aktion sammelten sie Spenden für die Flut-Geschädigten im Ahrtal.

Die Triathleten David Breuer (links) und Jens Roth fuhren nach zwei Kilometer Schwimmen im Mertesdorfer Freibad unter anderem über den Maare-Mosel-Radweg 90 Kilometer bis zum Nürburgring, um dann die letzten 20 Kilometer bis Insul zu laufen. Mit der Aktion sammelten sie Spenden für die Flut-Geschädigten im Ahrtal.

Foto: Holger Teusch

Als Jens Roth zusammen mit David Breuer aus Insul auf dem Maare-Mosel-Radweg etwa die Hälfte der 113-Kilometer-Distanz ihres Triathlons bewältigt hatten, wagte der Ausdauersportler von Tri Post Trier eine Prognose, welche Spendensumme zugunsten der Hochwasser-Geschädigten im Ahrtal zusammen kommen könnte: „Im vierstelligen Bereich sind wir. Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir in den fünfstelligen Bereich kommen würden.“ Eine Radfahr- und 20 Lauf-Kilometer weiter erfüllte sich Roths Wunsch. Als Michael Luy aus Waldrach, der Initiator einer Handwerker-Hilfsaktion, das Duo auf der provisorischen Ahrbrücke von Insul empfing, gab es bereits Spenden Zusagen über insgesamt mehr als 13 000 Euro.

„Es ist unglaublich, wie das von den Leuten angenommen wird“, sagte Roth, der am vergangenen Freitag (13. August) zunächst zusammen mit Breuer zwei Kilometer im Mertesdorfer Freibad, wo Luy als Bademeister arbeitet, schwamm, um dann 90 Kilometer Rad fahrend und einen Halbmarathon laufend in rund fünf Stunden symbolisch eine Brücke nach Insul zu schlagen.

Von dort berichtete Breuer, wie es aussieht: Der gröbste Schlamm, Geröll und was sonst noch angeschwemmt wurde, ist mittlerweile entfernt worden. Unser Haus ist auch entkernt und die Trockengeräte stehen drin. Momentan kann man nur abwarten“, erzählte der 30-Jährige. Nachdem der Profi-Triathlet viele Tage mit Schaufel und Besen statt laufend, schwimmend oder radfahrend seine Muskeln trainiert hatte, kann er deshalb auch wieder trainieren. „Der Sport hilft ein bisschen Abstand zu bekommen. Das ganze dauert ja mal mindestens ein halbes Jahr, vielleicht ein Jahr, bis mal wieder Normalität herrscht. Wenn man dauernd darüber nachdenkt und grübelt, geht man wohl kaputt daran. Mal für ein paar Stunden etwas Normales zu machen, ist hilfreich und bringt noch einmal Schwung in die Sache“, sagt er. Deshalb war es für ihn keine Frage, Roths Spendentriathlon für seinen Heimatort aktiv zu unterstützen.

 Die Triathleten David Breuer (rechts) und Jens Roth fuhren nach zwei Kilometer Schwimmen im Mertesdorfer Freibad unter anderem über den Maare-Mosel-Radweg 90 Kilometer bis zum Nürburgring, um dann die letzten 20 Kilometer bis Insul zu laufen. Mit der Aktion sammelten sie Spenden für die Flut-Geschädigten im Ahrtal.

Die Triathleten David Breuer (rechts) und Jens Roth fuhren nach zwei Kilometer Schwimmen im Mertesdorfer Freibad unter anderem über den Maare-Mosel-Radweg 90 Kilometer bis zum Nürburgring, um dann die letzten 20 Kilometer bis Insul zu laufen. Mit der Aktion sammelten sie Spenden für die Flut-Geschädigten im Ahrtal.

Foto: Holger Teusch

Mit seiner Frau und dem einjährigen Nachwuchs ist Breuer erst einmal zu den Schwiegereltern gezogen. Seine Familie habe den Vorteil, dass sie beim Abschluss der Versicherungen fürs Haus „das Häkchen an der richtigen Stelle gemacht“ haben, also gegen Elementarschäden versichert sind. Viele, die ihr Haus 200 Meter von der Ahr entfernt haben, hätten keine Absicherung. „So nach drei, vier Wochen wird den Leuten erst so richtig klar, was zerstört worden ist. Da ist jeder Cent Gold wert“, betont Breuer, wie wichtig die Hilfsaktion ist.

Das Spendenkonto (IBAN DE47 5855 0130 0107 8467 50, Kontoinhaber: Jugendclub Morscheid, Verwendungszweck: Handwerkerhilfe Insul, E-Mail: Handwerkerhilfe-Insul@gmx.de) soll laut Roth noch einige Wochen geöffnet blieben. Am vorletzten August-Wochenende und voraussichtlich an mindestens einem weiteren Termin will Luy mit rund 40 Handwerkern aus der Region Trier, die sich für die Hilfsaktion gemeldet haben, den Flut-Geschädigten in Insul unentgeltlich beim Wiederaufbau ihrer Häuser unter die Arme greifen. Roth als gelernter Elektriker verspricht, dann auch das Rennrad gegen die Bohrmaschine zu tauschen. Die Spenden sollen für Materialien genutzt werden.

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