Trier. (jp) Der Mann war in der Nacht zum Freitag in Trier-Nord unterwegs (der TV berichtete). Drei Autohäuser hatte er sich als Ziele ausgesucht. Auf dem Außengelände des Audi-Zentrums Trier beschädigte er 33 Wagen, viele davon sehr hochwertig. Direkt nebenan im Volkswagen-Zentrum setzte er seinen "beispiellosen Zerstörungs-Feldzug", so die Polizei, fort und schlug auf 18 Autos ein. Auf dem Gelände eines BMW-Händlers beschädigte er einen Kunden-Wagen. Das Ergebnis: durchlöcherte Karosserien, eingedellte Motorhauben, zertrümmerte Scheiben und ein geschätzter Sachschaden in Höhe von 650 000 Euro.

Anwohner hatten die Hammerschläge gehört und die Polizei informiert, die den 43-Jährigen kurz darauf in der Nähe der Tatorte festnahm. Am Samstag wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der laut Mitteilung der Polizei aufgrund von Zweifeln an der Schuldfähigkeit die vorläufige Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung anordnete. Ein Gutachter soll nun feststellen, ob und inwieweit der Täter schuldfähig ist.

Dieser Fall ist zweifellos der schlimmste in der Trierer Vandalismus-Statistik 2008 und dürfte wohl auch Negativ-Rekordhalter sein, seit diese Statistik existiert. Im Dezember brannten in der Trierer Innenstadt immer wieder Mülleimer und Container, bis die Ermittler einen Tatverdächtigen auf frischer Tat ertappten und festnahmen. Auch Autos werden oft zum Ziel: Mitte Dezember zerkratzten Unbekannte in Trier-Pfalzel 20 Wagen.

Mehr als 1000 Sachbeschädigungen muss die Polizei Trier pro Jahr bearbeiten, fast die Hälfte davon betrifft Autos. Besonders spektakulär war 2007 eine Serie von Brandstiftungen im Umfeld der Uni Trier. Über Monate hinweg zündete ein bis heute unbekannter Feuerteufel nachts geparkte Autos an. Er tat das so geschickt, dass ihn niemand dabei beobachtet hat und die von ihm ausgesuchten Autos sehr schnell komplett zerstört wurden.